Eckstein: Königshaus in Thailand steht hinter den Massenprotesten

03.12.2008
Wilfried Eckstein, Leiter des Goethe-Instituts in Bangkok, vermutet das Königshaus in Thailand hinter den Massenprotesten gegen die thailändische Regierung.
Die Rädelsführer der "Gelbhemden" hätten von Beginn an in enger Verbindung mit alten Chefs aus dem Militär und wichtigen Personen aus dem Geheimdienst gestanden, sagte Eckstein. "Eine solche Massenentwicklung, eine solche Mob-Bewegung, wie wir sie hier erlebt haben, geht nicht ohne das Wegschauen der Polizei und ohne das Wegschauen der Militärs."

Die Strategien seien untereinander abgesprochen gewesen, so Eckstein. "Der Rädelsführer selber wurde gesehen, dass er mit Fahrzeugen aus der königlichen Garage quasi durch die Gegend gefahren ist. Womit immer deutlich war: Liebe Leute, ich stehe nicht nur für den König, ich bin auch aktiv im Interesse der Königin."

Das Militär hätte immer bewusst gegen die Regierung gehalten, sagte der Leiter des Goethe-Instituts. Selbst nach der Verhängung des Ausnahmezustandes sei es nicht eingeschritten.

Über das Verhalten des Königs würde viel spekuliert, sagte Eckstein. Seiner Ansicht nach war es nicht nötig, dass der König sich in den Konflikt einschaltete.

Allen sei klar gewesen, dass zum Geburtstag des Königs am Freitag Ruhe einkehren müsse. "Das ist einfach das nicht geschriebene Gesetz des Landes. Das entbietet der Respekt gegenüber diesem König, der ja nicht nur König ist, sondern ja auch als Gott verehrt wird, als Boddhisathva. Und wo im Grunde klar ist: Jetzt kann keiner mehr irgendwie aufbegehren oder noch mal Opposition machen. Jetzt ist Schluss."

Sie können das vollständige Gespräch mit Wilfried Eckstein mindestens bis zum 03.05.2009 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio