Drei Studenten-Oscars gehen nach Deutschland

Erst Babelsberg - aber nun L.A.

Blick auf die Bühne der Schauspielabteilung der Filmhochschule Potsdam in Babelsberg
Blick auf die Bühne der Schauspielabteilung der Filmhochschule Potsdam in Babelsberg © dpa-Zentralbild
30.08.2016
Aus drei kleinen aber starken deutschen Filmhochburgen kommen gleich drei der diesjährigen Preisträger des Studenten-Oscars: Alex Schaad, Felix Ahrens und Ahmad Saleh. Früher Glanz für den großen Nachwuchs.
Drei Filmproduktionen deutscher Hochschulen sind unter den diesjährigen Gewinnern der Studenten-Oscars. Wie die Oscar-Akademie in Beverly Hills am Montag mitteilte, setzten sich die Filme "Invention of Trust" von Alex Schaad (Hochschule für Fernsehen und Film München) und "Am Ende der Wald" von Felix Ahrens (Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf) in der Spielfilm-Sparte gegen die internationale Konkurrenz durch.
Unter den Gewinnern ist auch der Absolvent der Kölner Kunsthochschule für Medien, Ahmad Saleh. Sein Kurzfilm "Ayny - My Second Eye" - eine deutsch-jordanische Koproduktion - erhält den Preis in der Kategorie "Bester Ausländischer Animationsfilm". Diese Sparte wurde in diesem Jahr neu geschaffen.

Unklar ist nur noch, ob Gold, Silber oder Bronze

Die drei deutschen Gewinner können die Preise am 22. September in Los Angeles in Empfang nehmen. Erst bei der Verleihung wird bekannt gegeben, wer von ihnen den Oscar in Gold, Silber oder Bronze erhält. Nominiert wurde für sieben Kategorien.
Alex Schaad von der Hochschule in Potsdam-Babelsberg ist total überwältig: "Ich bin völlig aus dem Häuschen, ich kann das gar nicht fassen. Ich wusste vorher natürlich auch schon, dass es ein großer Preis ist, aber mir wird gerade erst so richtig klar, wie wichtig dieser Preis eigentlich ist." Es gebe jetzt viele Sachen, die organisiert werden müssen, "vor allem fehlt mir noch der Reisepass".
Für Deutschlandradio-Filmkritiker Jörg Taszman ist dies ein klarer Beleg dafür, dass Deutschland eben ein reiches Filmland ist mit einem starken Film-Nachwuchs und er lobt die Ausstattung der Hochschulen: "Wenn man in die Film der Studenten reinsieht, merkt man sehr schnell, dass die auch sehr professsionell gemacht sind, teilweise auch mit professionellen Darstellern."
Mit den Studenten-Oscars ehrt die Akademie seit 1972 Auslands-Regisseure und junge Talente von Filmhochschulen in den USA. Bei der Filmakademie war in diesem Jahr eine Rekordzahl von 1750 Filmen eingereicht worden, die meisten aus den USA, aber auch 95 Auslands-Hochschulen beteiligten sich. Fünf deutsche Filmproduktionen hatten es Anfang August in die engere Wahl geschafft.

Zwei von drei Nominierten in der Spielfilmsparte

Neben Schaad und Ahrens ist in der Spielfilm-Sparte auch die Regisseurin des polnischen Films "Tenants" unter den drei Gewinnern.
Im vergangenen Herbst waren gar alle drei Spielfilm-Preise nach Deutschland gegangen: Ilker Çatak gewann mit "Fidelity" Gold, Dustin Loose holte mit dem Kurzfilm "Erledigung einer Sache" Silber, Bronze ging an Patrick Vollrath für "Alles wird gut".
Vollrath war dann im Februar auch bei der Oscar-Verleihung nominiert. In der Sparte Live-Action-Kurzfilm ging der Regisseur aus Niedersachsen dann am Ende aber leer aus.

Im Fazit ab 23.05 Uhr spricht Moderatorin Sigrid Brinkmann mit Regisseur Alex Schaad.

(sru)
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