Dostojewski spricht Deutsch

Von Ute Mings · 30.01.2011
Jede zehnte Neuerscheinung auf dem deutschen Buchmarkt ist eine Übersetzung. Unter den 50 meistverkauften belletristischen Titeln sind die Hälfte ausländische, ins Deutsche übertragene Titel. Doch was macht eine gute Übersetzung aus? Muss sie schön und elegant sein oder "treu" - also exakt am Original orientiert? Darf der Übersetzer sich sprachliche Freiheiten nehmen, wenn es in der Zielsprache keine vergleichbaren Wendungen gibt?
In den letzten Jahren ist eine Reihe von fremdsprachigen Klassikern neu übersetzt worden, mit beträchtlichem ökonomischem Erfolg. Deutet sich darin eine neue Rolle der Übersetzer an? Bisher waren sie kaum mehr als schlecht bezahlte gehorsame Diener des Ursprungstextes, nun begreifen sie sich zunehmend als Urheber eines neuen Originals, als interpretierende Künstler, wie Sänger, Schauspieler und Musiker. Gewinnen Übersetzer so endlich eine neue, angemessene Aufmerksamkeit für ihre Arbeit?

In Gesprächen mit Hans Magnus Enzensberger, Claudia Ott, Fuad Rifka, Raoul Schrott und Rosemarie Tietze geht es um alte und neue Aufgaben, um Selbstverständnis und Verantwortung - in der Kommunikation mit fremden und vergangenen Kulturen.

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