Dokumentarfilm adé

Moderation: Susanne Burg · 10.02.2012
Polizisten bei der Arbeit, Mütter bei der Geburt, Tiere im Zoo: Bei TV-Dokus geht der Trend zu leichter Unterhaltung, ambitioniertere Filme haben es schwer. Warum findet die künstlerische Dokumentation kaum mehr Platz im Fernsehen? Eine Diskussion.
Selten sind so viele Dokumentarfilme ins Kino gedrängt wie in den letzten Jahren. 2010 waren 60 Prozent der Produktionen, die in Deutschland angelaufen sind, Dokumentarfilme. Und gerade ist wieder eine Erfolgsgeschichte zu beobachten: Wim Wenders "Pina" über das Wuppertaler Tanztheater von Pina Bausch gewann mehrere Preise, darunter den Deutschen Fernsehpreis, und ist jetzt für einen Oscar nominiert. Das ist die eine Seite.

Auf der anderen Seite beklagen Dokumentarfilmer, dass ihnen bei den öffentlich-rechtlichen Sendern mehr und mehr Sendeplätze weggestrichen werden und es der lange, künstlerisch ambitionierte Dokumentarfilm mit ungewöhnlicher Ästhetik zunehmend schwer hat. Stattdessen geht der Trend zur Fernsehdokumentation mit leichterer Unterhaltung: Man sieht Polizisten bei der Arbeit, Mütter bei der Geburt, Tiere im Zoo.

Der Appetit der Zuschauer auf die Realität im Kino ist offensichtlich da, aber warum findet der künstlerische Dokumentarfilm kaum mehr Platz im Fernsehen? Darüber diskutieren im Wortwechsel:

Andres Veiel, Dokumentarfilmregisseur ("Black Box BRD", "Die Spielwütigen")

Annekatrin Hendel, Dokumentarfilmregisseurin ("Flake", "Vaterlandsverräter")

Kristian Kähler, Geschäftsführer der Produktionsfirma fernsehbüro und stellvertretender Vorsitzender der Produzentenallianz im Bereich Dokumentarfilm

Martina Zöllner, Kultur-Chefin des SWR Fernsehens

Redaktion und Moderation: Susanne Burg
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