Dokfilm "Fastentuch 1472"

Ein früher Bibelcomic aus Sachsen

Das Große Zittauer Fastentuch bei einer Präsentation vor Wissenschaftlern
Das Große Zittauer Fastentuch bei einer Präsentation vor Wissenschaftlern © picture alliance / dpa / Oliver Killig
Bernhard Sallmann im Gespräch mit Timo Grampes · 24.11.2015
Der Große Zittauer Fastentuch ist ein einzigartiger Kunstschatz, der in 90 Bildern Bibelszenen erzählt. In seinem Dokumentarfilm "Fastentuch 1472" filmt Bernhard Sallmann dieses 60 Quadratmeter große Tuch aus Sachsen und lässt gleichzeitig Zittauer über ihr Leben berichten.
90 bildliche Darstellungen auf fast 60 Quadratmetern - das ist das Große Zittauer Fastentuch aus dem Jahr 1472. Das Tuch aus Sachsen ist ein einzigartiger Kunstschatz, auf dem etwa die Vertreibung aus dem Paradies oder die Geschichte von Kain und Abel - Momente und Situationen aus der biblischen Geschichte - dargestellt werden.
Der Filmemacher Bernhard Sallmann ("Träume der Lausitz") widmet sich in seinem Film "Fastentuch 1472" dem gigantischen bemalten Stoff und den darauf dargestellten biblischen Geschichten. Gleichzeitig lässt er Menschen aus Zittau erzählen.
Das Tuch war nicht "ausguckbar"
Sallmann sagte im Interview, dass das Tuch bei ihm zu einem "Sturz der Wahrnehmung" geführt habe:
"Die Augen quollen förmlich über. Ich wusste nicht, wo beginnen, wo enden. Es war nicht 'ausguckbar' auf eine Weise. (...) Das Tuch hat einen Kurzschluss ergeben, der zu einem Film erwachsen ist."
Der Besuch in Zittau sei seine erste Begegnung mit einem solchen Tuch in dieser Dimension gewesen, sagte Sallmann. Die Darstellungen hätten ihn dann an seine Kindheit erinnert, an die er gerne zurückdenke, insbesondere wenn es um die Bibelgeschichten gehe.

Der Film wird am 24. November 2015 am Abend in der Berliner Volksbühne uraufgeführt.

Mehr zum Thema