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Zum 13. Mal findet in Berlin die "re:publica" statt. Die Internetkonferenz stellt dieses Mal die Länge von Texten in den Mittelpunkt der Überlegungen. "tl;dr" – "too long, didn't read" heißt das Motto. Und auch die Debattenkultur im Netz steht wieder im Fokus.
Das Kernthema der diesjährigen "re:publica" heißt "tl;dr" – too long, didn't read – und beschäftigt sich mit dem Phänomen, dass (zu) lange Texte immer seltener im Internet gelesen werden.
Mit der Diagnose, dass Menschen sich immer weniger Zeit nähmen, um in Themen einzutauchen, treffe die Tagung ins Schwarze, sagt unsere Reporterin Jenny Genzmer. Die "re:publica" versuche, mit einer Hommage an Texte und das Gedruckte dagegen zu halten. Zum Beispiel über das Design:
"Das war diesmal eine große Papierrolle, auf der der gesamte 'Moby Dick' abgedruckt wurde und die in der Halle hängt. Und darunter saßen dann die Menschen und haben ein Fehlerlesen veranstaltet. Bei jedem Fehler wurde der Leser oder die Leserin gewechselt."
Bei der Eröffnungsveranstaltung habe Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Motto als "Lob des langen Arguments" interpretiert, berichtete Genzmer im Deutschlandfunk Kultur. Auch auf das strapazierte Spannungsverhältnis zwischen der Freiheit im Netz und dem Schutz der Privatsphäre ging Steinmeier ein.
"Lob des langen Arguments": Bundespräsident Steinmeier spricht auf der Internetkonferenz "re:publica". (dpa-Bildfunk / Britta Pedersen)
In anderen Veranstaltungen sei als Ursache für inhaltliche Verkürzungen im Internet eine Überforderung der Nutzer ausgemacht worden, so Genzmer - beispielsweise durch unverständliche Datenschutzbestimmungen.
Auch andere netzpolitische Debatten wird es in den kommenden Tagen auf der "re:publica" reichlich geben. Eine wesentliche Frage sei, welche Regeln wen im Internet sichtbarer und hörbarer machten, sagte Genzmer.
(mle)
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