Dieter Hallervorden erteilt Regietheater eine Absage

01.09.2009
Kurz vor der Eröffnung des von ihm zu neuem Leben erweckten Schlosspark-Theaters hat der Komiker und Schauspieler Dieter Hallervorden dem modernen Regietheater eine klare Absage erteilt.
Im Deutschlandradio Kultur sagte Hallervorden am Dienstag, viele Regisseure behandelten besonders klassische Theaterstücke wie einen Steinbruch: "Was ihnen gefällt, brechen sie heraus, und alles andere brechen sie in das Stück hinein. Da wird dann schnell aus dem Prinzen von Homburg der Prinz von Hamburg. Das ist ein Theater, was ich nicht mag."

Er sehe keinen Sinn darin, ein Theaterstück durch "unsachliche Interpretation" zu verfälschen und zu verwässern "und damit dem Verständnis des Publikums zu entziehen". Viele Inszenierungen bekämen "ihre höhere Weihe" oft erst dann, "wenn sie vom Publikum gemieden und von der Kritik hoch gelobt" würden. "Das ist die Form von Theater, die ich nicht schätze", so Hallervorden.

"Bei uns wird Faust sein Gretchen nicht im Striptease-Lokal kennenlernen", sagte er zum Konzept des Berliner Schlosspark-Theaters. Der Spielplan setze auf Qualität, ohne das "legitime Unterhaltungsbedürfnis" der Zuschauer außer Acht zu lassen.

Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 1.3.2010 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.