Diesseits des Absurden

Montage von Heike Tauch · 05.01.2013
Martin Esslin, gebürtiger Ungar, in einer jüdischen Familie christlich erzogen, ausgebildet als Regisseur in Wien am Max Reinhardt Seminar, wurde nach seiner erzwungenen Emigration ein Wegbereiter des modernen Theaters.
1963 übernahm er die Leitung der Hörspielabteilung der BBC und beeinflusste nachhaltig das britische Kulturleben. Mit Beckett, den Esslin besonders förderte, verband ihn seit den späten 50er-Jahren eine tiefe Freundschaft.

Indirekt war er sogar der Inspirator von "Das letzte Band". Doch berühmt wurde Esslin 1961 durch sein Buch ‘Das Theater des Absurden’ – ein Bestseller, der in viele Sprachen übersetzt wurde und noch heute ein Standardwerk für jeden Theaterinteressierten ist.

Martin Esslin (1918–2002) war ein begnadeter Erzähler und ein phänomenaler Denker. In seinem Witz erinnert er an Billy Wilder. Die Gespräche mit ihm wurden im April 2000 in Berlin und London aufgenommen.

DLR Berlin 2001/54’27