Die Zukunft der Pflege

25.02.2012
In der Diskussion um eine Reform der Pflege hat sich der Präsident des Deutschen Pflegerats (DPR), Andreas Westerfellhaus, für eine solidarisch finanzierte Pflegeversicherung ausgesprochen.
Westerfellhaus sagte, die Pflege sicherzustellen sei eine gesellschaftliche Aufgabe, die man nicht der Freiwilligkeit überlassen könne. Hier gebe es nur zwei Möglichkeiten: "Entweder beteiligen sich alle Bürger per Einzahlung über eine Versicherung über alle Einkommen, oder aber ich finanziere es über Steuern. Nur eines muss allen klar sein: Es kostet Geld, was da auf uns zukommt."

Der DPR-Präsident warf Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) vor, ausschließlich die ökonomische Seite der Pflegereform zu betrachten und "nie den Grundsatz 'Menschen pflegen Menschen'". Westerfellhaus wörtlich: "Immer wieder zu betonen, dass das eine oder andere besser sei und Finanzierungssysteme miteinander zu vergleichen und Anreizsysteme, beantwortet eins nicht: Wer soll das am Ende denn tun? Und das klammert kontinuierlich der Bundesgesundheitsminister aus. Er redet über neue Finanzierungsformen, über neue Wohnformen, er redet darüber, was die Menschen möglicherweise lieber wollen oder auch nicht lieber wollen. Aber er redet nie darüber, wie er sicherstellen will, dass ausreichend professionelle Pflegekräfte für diese Leistung zur Verfügung stehen."

Außerdem gehe der Bundesgesundheitsminister die Pflegereform in der falschen Reihenfolge an, kritisierte Westerfellhaus: Am Anfang müsse ein neuer Begriff von Pflegebedürftigkeit stehen. "Erst wenn ich das definiert habe, kann ich daraus ein Konzept entwickeln. Und erst wenn ich ein Konzept habe, kann ich sagen, was es kostet. Alles andere ist Stückwerk."

Sie können das vollständige Gespräch mit mindestens bis zum 25.07.2012 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio