"Die wundersame Welt der Waschkraft"

06.05.2009
Die Bettwäsche und Tischdecken der Berliner Nobelhotels werden täglich in die polnische Kleinstadt Gryfino gefahren, dort gewaschen und zurückgebracht. Der Film porträtiert das Leben der polnischen Arbeiterinnen, die in der Wäscherei schuften. Kommentarlos und zurückhaltend zeigt er ihren Kampf für ihr kleines Glück.
Deutschland 2009, Regie: Hans-Christian Schmid, 93 Minuten

Die Gäste der Berliner Nobelhotels erfreuen sich an den frischen Bettlaken und Kopfkissen, an den fein geglätteten Servietten und Tischdecken. Doch wer wäscht, bügelt und stärkt diese Wäsche eigentlich?

Hans-Christian Schmid verfolgt den Weg der Wäsche von Berlin in die polnische Kleinstadt Gryfino, zur Wäscherei "Fliegel", die einem deutschen Unternehmer gehört. Dort halten polnische Arbeiterinnen für Niedriglöhne rund um die Uhr die Maschinen am Laufen. Der Regisseur begleitet die Frauen nach Hause und überlässt ihnen das Wort. Gemeinsam mit der Kamera blickt man in ein Leben, das vom Arbeitsalltag dominiert wird.

Monika und ihr Mann sehen sich selten, weil beide Schicht arbeiten. Die drei kleinen Kinder der allein erziehenden Beata schmieren sich jeden Morgen selbst ihre Schulbrote. Marta hat ihren Job in der Wäscherei verloren und möchte sich jetzt zur Kosmetikerin umschulen lassen.

Die sachlichen und selbstmitleidlosen Beschreibungen der Frauen werden zum Kommentar dieses rein beobachtenden Dokumentarfilms. "Die wundersame Welt der Waschkraft" zeigt Frauen und ihre Familien, die inmitten globalisierter Arbeitsverhältnisse und tagtäglicher Schufterei für ihr persönliches Stückchen Glück kämpfen.

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