Die verschollenen Tonbänder des Politbüros

Herrscher am Ende

54:33 Minuten
Günter Schabowski während der historischen Pressekonferenz am 9. November 1989.
Günter Schabowski während der historischen Pressekonferenz am 9. November 1989. © dpa / picture-alliance
Von Lydia Heller und Johannes Nichelmann · 25.02.2022
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Januar 1990: Die Mauer ist seit über zwei Monaten gefallen - die DDR als Staat aber existiert noch. 15 Mitglieder und Kandidaten des gestürzten Politbüros der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) treten vor 32 Jahren vor ein Schiedsgericht. Tonaufnahmen dokumentieren, was damals geschah.
Das parteiinterne Gremium soll entscheiden, ob die Genossinnen und Genossen aus der SED ausgeschlossen werden sollen, oder nicht. Haben sie die Ideen des realexistierenden Sozialismus verraten?
Es gibt kein Protokoll, keine Fotos. Aber ein Tonbandbandgerät läuft mit.
Eine alte ORWO-Filmrolle aus den Beständen des -Archivs der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR- in Berlin
Tonbandmitschnitt aus dem Stasi-Archiv© imago / bonn-sequenz
Knapp 30 Jahre später wird das Material wiederentdeckt. Es entlarvt nicht nur die ehemaligen Herrscher, sondern am Ende auch die, die über sie zu Gericht sitzen.

Herrscher am Ende
Die verschollenen Tonbänder des Politbüros
Von Lydia Heller und Johannes Nichelmann

Regie: Johannes Nichelmann
Es sprach: Thomas Bading
Ton und Technik: Martin Eichberg und Hermann Leppich
Redaktion: Tina Klopp
Produktion: Deutschlandfunk 2020
(Wiederholung vom 25.09.2020)

Lydia Heller, geboren 1973 in Schwerin, studierte Politik- und Kommunikationswissenschaften in Berlin. Seit 2005 schreibt und produziert sie als Freie Autorin Radio-Features, vor allem für Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur und am liebsten über Wissenschaftsthemen. 

Johannes Nichelmann, geboren 1989, Reporter und Feature-Autor, seit 2014 auch freier Redakteur und Moderator bei Deutschlandfunk Kultur. Zuletzt die Serie „Tod eines Stasi-Agenten“ (WDR/Danmarks Radio 2017) und „No Land Called Home“ (Deutschlandradio Kultur/WDR 2016).