Die Schule für schüchterne Männer

"Viele Männer haben noch nie geküsst"

Jerry Lewis und Jill St. John in dem Film "Der Ladenhüter" von 1963.
Schau mir in die Augen, Kleiner! - Jerry Lewis und Jill St. John in dem Film "Der Ladenhüter" von 1963. © UnitedArchives / imago
Sarah Swank im Gespräch mit Mandy Schielke · 14.07.2018
Wer sich nicht traut, eine Frau anzusprechen, dem kann geholfen werden - verspricht Sarah Swank. Sie hat die "Schule für schüchterne Männer" gegründet. Hier können Männer Schritt für Schritt lernen, ihre Unsicherheit abzulegen.
Trotz Parship, Tinder, C-Date - es gibt sie noch: die Ungeküssten, die zu schüchtern sind, einer Frau auch nur in die Augen zu schauen, geschweige denn mit ihr zu sprechen.
"Wir haben manche Klienten, die hatten wirklich noch nie einen nahen Kontakt mit einer Frau, noch nie eine Beziehung. Sie leiden darunter und wünschen sich Hilfe und Unterstützung, da was zu verändern", sagt Sarah Swank. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem Therapeuten James Swank, hat sie vor vier Jahren in Berlin die "Schule für schüchterne Männer" gegründet.

Die Unsicherheit langsam ablegen

"Unser Team besteht aus mehreren Frauen, wo die Männer die Chance haben, wirklichen Kontakt mit echten Frauen zu haben", so Swank. Viele Männer seien sehr aufgeregt, wenn sie einer Frau begegneten. "Und wir üben im ganz sicheren Raum, dass sie einfach mal ganz langsam schauen können – Schritt für Schritt – wie ist das, mit einer Frau zu reden? Wie ist es, einer Frau in die Augen zu schauen?"
Viele Männer, die unter Schüchternheit litten, seien aus der Balance geraten: "Das bedeutet, sie haben sich zurückgezogen an einem Punkt und leben nicht in ihrer Kraft." Die Gründe dafür könnten in der Kindheit liegen - oder: "Wir haben auch viele Klienten, die haben sich einfach in ihrer Karriere auf die Schule, auf die Uni fokussiert, sind erfolgreich geworden, aber haben einfach diesen Aspekt des Miteinanders, der Zwischenmenschlichkeit einfach nicht so sehr verfolgt."
(uko)
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