Die Ostsee-Pipeline und das Seebad

Von Thilo Schmidt · 06.11.2010
Weit schweift der Blick vom Ende der Seebrücke: Links der Greifswalder Bodden, rechts die Peenemündung, die Westspitze Usedoms – und vier hohe Schornsteine, die nicht so recht in die Landschaft passen wollen.
Lubmin ist das einzige Seebad am Greifswalder Bodden. Keine Disco, keine überfüllte Strandpromenade, dafür Dünenwälder und Hochuferwege. Und mit etwas Glück trifft man am Strand einen betagten Mineralien- und Fossiliensammler, der ausführlich Geschichten aus Lubmin und seinem abenteuerlichen Leben erzählt.

Die vier riesigen Schornsteine gehören dem ehemaligen Kernkraftwerk "Bruno Leuschner" aus DDR-Zeiten, das jetzt ein atomares Zwischenlager ist. Der Bau eines Kohlekraftwerks scheiterte am Widerstand der Lubminer, nun ist ein Gaskraftwerk im Gespräch. Die Röhren aber sind schon da: Das Seebad wird zur Endstation der Ostsee-Pipeline aus dem russischen Wyborg.
Seebad oder Industriestandort? Vielleicht liegt genau in diesem Gegensatz der besondere Reiz des einstigen Fischer- und Bauerndorfes und seiner Umgebung.


Informationen zum Seebad Lubmin und seinen Gastgebern - in der Saison werden hier auch Strandführungen mit Heinz Roggow angeboten

Das Hotel an der Seebrücke in Lubmin von Heidi Moritz

Informationen zur Ostsee-Pipeline vom russischen Wyborg nach Lubmin
Lubmin - Endstation der Ostsee-Pipeline aus dem russischen Wyborg
Im vorpommerschen Lubmin beginnt die Ostsee-Pipeline.© Thilo Schmidt