Die Mezzosopranistin Natalya Boeva

Von der Chordirigentin zur Opernsängerin

28:42 Minuten
Porträt der Sängerin vor einer bunt bemalten Mauer.
Die Mezzosopranistin Natalya Boeva gewann 2018 den ARD-Wettbewerb © Natalya Boeva / privat
Von Julia Smilga · 17.08.2020
Chordirigentin wollte sie eigentlich werden, bis sie ihre Stimme entdeckte. 2018 gewann Natalya Boeva den ARD-Musikwettbewerb München. Heute ist die russische Mezzosopranistin Ensemblemitglied am Staatstheater Augsburg.
Der Internationale Musikwettbewerb der ARD München wurde in diesem Jahr abgesagt, alle geplanten Kategorien wurden auf 2022 verschoben. Vor genau zwei Jahren gewann auf diesem großen Wettbewerb die russische Mezzosopranistin Natalya Boeva den ersten Preis im Fach Gesang.
Doch damit nicht genug, sie erhielt auch den Sonderpreis für die beste Interpretation der Auftragskomposition von Stefano Gervasoni "Zwei Grabschriften upon epitaphs by Nelly Sachs" sowie den ifp Musikpreis.

Von Petersburg nach München

Natalya Boeva wurde in St. Petersburg geboren. Schon als Kind wollte sie sich immer mit Gesang umgeben. Den Plan, Chordirigentin zu werden, verwarf sie. Denn ihre eigene Stimme wolle nicht stumm bleiben. Nach einem Gesangsstudium in ihrer Heimatstadt kam sie 2016 nach München und studierte bei Christiane Iven an der Theaterakademie August Everding.

Preise können Türen öffnen

Boeva erhielt Stipendien des Deutschen Bühnenvereins (2017) und der Yehudi Menuhin Stiftung Live Music Now (2018). Die Mezzosopranistin wurde vom Richard-Wagner-Verband München zum Besuch der Bayreuther Festspiele 2018 eingeladen und mit dem Richard-Wagner-Nachwuchspreis 2017 der Richard-Wagner-Stiftung Leipzig ausgezeichnet. Zudem ist sie erste Preisträgerin des Internationalen Pancho Wladigerov Kammermusikwettbewerbs (2014).
Natalya Boeva mit barocker Perücker und in schwarzem Kleid als Charlotte
Natalya Boeva als Charlotte (Werther) am Staatstheater Augsburg© Pressefoto Staatstheater Augsburg
Als Natalya Boeva sich im September 2018 mit ihrem ausdrucksstarken und sehr wandelbaren Mezzo scheinbar mühelos durch die Runden des ARD Wettbewerb sang und alle Konkurrenz hinter sich ließ, hatte sie bereits ein Engagement am Staatstheater Augsburg.
Inzwischen ist ihr Repertoire als Opern-, Konzert- und Liedsängerin beachtlich groß, auch wenn durch das Corona-Virus derzeit nur ganz wenige Auftritte möglich sind.
Julia Smilga hat die Mezzosopranistin bis zur Premiere im Staatstheater Augsburg in der Traumrolle als Charlotte in Jules Massenets Oper "Werther" begleitet. Sie hören eine Deutschlandfunk Kultur Produktion von 2019.
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