"Die Machtverhältnisse sind so extrem gegen den Künstler im digitalen Bereich"

Ted Gaier im Gespräch mit Matthias Hanselmann · 27.09.2013
Wer ist schlecht? - "Who is bad", so lautet der Titel des neuen Albums der Goldenen Zitronen. Die Band hat ihre Karriere parallel zu den Toten Hosen gestartet, hat dann aber vollkommen andere Wege eingeschlagen. Ted Gaier erklärt, warum sich die Gruppe Agit-Prop auf die Fahnen geschrieben hat.
Matthias Hanselmann: Scheinwerfer und Lautsprecher – die Goldenen Zitronen von ihrem aktuellen und neuen Album "Who's bad". In einem Studio in Hamburg ist jetzt Ted Gaier, Gründungsmitglied der Goldenen Zitronen und Bassist, Gitarrist, Keyboarder und was halt so gerade gefragt ist. Hallo nach Hamburg!

Ted Gaier: Hallo! Hallo!

Hanselmann: Die Goldenen Zitronen haben zusammen, ich hab es vorhin gesagt, mit den Toten Hosen angefangen. In den 80er-Jahren war Ihre Band als Punkband bekannt. Also die Goldenen Zitronen in Stadt und Land. Und die Toten Hosen machen jetzt Stadion-Rock vor Massenpublikum und haben ein Problem damit, dass ihr Song "An Tagen wie diesen" auf Wahlkampffesten von CDU und SPD gespielt wird. Mit solchen Luxusproblemen müssen Sie sich ja nicht rumschlagen. Anfang der 90er sind Sie sozusagen scharf abgebogen, haben sich von den Ritualen der Punk-Nostalgie abgesetzt und sich als, ich sag mal, Agit-Prop-Gruppe neu erfunden …

Gaier: Ja, so, genau.

Hanselmann: Ja? Kann man das so sagen?

Gaier: Ja, wenn Sie wollen.

Hanselmann: Gerade haben wir den Song "Scheinwerfer und Lautsprecher" gehört mit Zeilen wie "Ich will nichts gewonnen haben, ich will in Ruhe gelassen werden, privat, es muss immer nur Politisches sein" – worauf genau zielen Sie damit ab?

Gaier: Oh sorry!

Hanselmann: Kein Problem. Ich kann auch noch ein paar Sätze sagen, bis Sie wieder reden können.

Gaier: Ach, ich hab mich gerade verschluckt, das ist ja total peinlich.

Hanselmann: Das ist blöd am Anfang von einem Gespräch. Also, wie gesagt, die Platten der Goldenen Zitronen sind Statements zur Lage der jeweils aktuellen Verhältnisse in Musik, Text und Haltung. Ja, worum ging es in "Scheinwerfer und Lautsprecher" – wenn Sie jetzt reden können.

Gaier: Ja, mal gucken. Ich bin ein bisschen angekratzt. Ah ja, jetzt geht's.

Hanselmann: Gibt es in Hamburg nichts zu Trinken im Studio, oder was?

"Wir haben Songs, die so nicht als Identifikationspotenzial für CDU-Wähler funktionieren könnten"
Gaier: Ich hatte gerade noch gesagt, nee, brauch ich nicht. Also. In dem Song wird ja vor allem verarbeitet, dass man so eine gewisse Genervtheit über so eine Bevormundung, die einem da immer so als Verheißung versprochen wird, im Privatfernsehen oder in Belästigungen am Telefon oder überhaupt, auch auf Wahlkampfveranstaltungen oder wo auch immer, dass immer nur die Behauptung zählt, dass es eigentlich immer nur bei der Behauptung an sich bleibt. Und dass das auch immer so getan wird, als ob man irgendwelche Vorteile hätte, also dieses "Buy one, get one free" und so weiter … Das hat sich ja irgendwie durchgesetzt als so ein Element. Also man wird ja einfach zugequatscht mit guter Laune und mit all diesem Quatsch. Und der Song behauptet einfach nur, dass mal Schluss sein soll damit.

Hanselmann: Und einfach mal dicht macht und sich nicht von der Informationsflut …

Gaier: Deswegen muss ich ja – um Ihnen zu schmeicheln –, auch sagen, halte ich auch kein Privatradio aus und höre ganz stur Deutschlandfunk …

Hanselmann: Deutschlandradio Kultur bitte in diesem Moment – die gehören zwar zusammen, aber …

Gaier: Sie gehören dann zu einem Wichs … genau. Meine Vorliebe ist dann auch noch beim Deutschlandfunk, weil das noch dröger ist und, wie soll ich sagen – sachlicher, sagt man, glaube ich.

Hanselmann: Sachlicher. Die Vokabel gefällt mir natürlich besser. Ich muss ja loyal sein. Wir würden Sie denn reagieren, wenn zum Beispiel die CDU-Spitze einen der Songs der Goldenen Zitronen singen würde? Die Toten Hosen waren ja nicht besonders amused.

Gaier: Ich kann zumindest – ich weiß nicht, wie weit sich die CDU noch verändern wird, aber es ist einfach zum gegenwärtigen Zeitpunkt völlig ausgeschlossen, dass die CDU das macht. Und das ist auch kein Zufall, weil wir als Band natürlich auch gerade in unserer Anfangsphase so eine Art Teenie-Band waren auch, und das recht populär waren, als wir als Funk-Punk-Band galten und relativ bald gemerkt haben, dass das, wofür uns die Leute gut finden, also auch ein Massenpublikum gut findet, dass das gar nicht das ist, was wir so gemeint hatten. Wir waren eigentlich der Meinung, dass wir aus falschen Gründen populär sind. Dass das vielleicht damit zu tun hat, dass man eben Songs anbietet, die halt ein falsches Identifikationspotenzial bieten. Und da das dann auch quasi noch zeitgleich war mit den Veränderungen nach dem Mauerfall, wo ja auch so ein Stück weit die Politik oder das Klima in Deutschland nach rechts rutschte, hatten wir eigentlich den Eindruck, dass wir da uns mal klarer positionieren müssen, und dass dann nicht nur unbedingt auch mit den Texten zu tun hat, sondern vielleicht auch mit der Ästhetik von einem Song. Also diese Diskussionen hat es ja auch schon in den 20er-Jahren bei Herrn Eisler gegeben und bei Kulturschaffenden wie Brecht und so. Und das war für uns dann schon erst mal so eine Phase des Nachdenkens, wie man es halt anders machen kann. Und ich glaube, dass wir es jetzt geschafft haben, dass wir Songs haben, die so nicht als Identifikationspotenzial für CDU-Wähler funktionieren könnten.

Hanselmann: Wobei der Song, den wir eben gehört haben, "Scheinwerfer und Lautsprecher" extrem hörbar ist, auch einen richtigen Refrain hat. Die frühen Alben der Goldenen Zitronen, die trugen Titel wie "Porsche", "Genscher", "Hallo HSV", "Fuck you" oder "Punkrock". Wie würden Sie denn jemandem das beschreiben, was die Goldenen Zitronen heute machen? Lag ich da mit der Bezeichnung Agit-Prop-Gruppe voll daneben?

"Es gibt ganz oft Richtungskämpfe"
Gaier: Nee, ich hab ja schon gesagt, ja, machen Sie nur. Die Sache ist ja, dass mit diesem Agit-Prop – also, wenn man den Begriff ja ernst nimmt, betrifft der ja eigentlich die 20er-Jahre, und das war ja eigentlich sozusagen die kulturelle Strategie der KPD in der Weimarer Republik und in der Sowjetunion, wie die Massen sozusagen im Sinne des Kommunismus agitiert werden sollten. Ich glaube, wenn man uns Agit-Prop-Band nennt, ist es doch eher so rum, dass es unter anderen Vorzeichen läuft, nämlich eher in der Art Verweigerung, Angeboten zu machen, und eher als ein Aufruf, sich eigene Gedanken zu machen oder sozusagen das, was einem als die Welt, wie sie nun mal so ist, präsentiert wird, zu hinterfragen. Also es ist ein bisschen anders, als der ursprüngliche Begriff gemeint war in den 20er-Jahren.

Hanselmann: Gleich hören wir noch ein Stück vom neuen Album "Who's bad". Vorher vielleicht noch kurz: Wie arbeiten Sie so ein neues Werk, jetzt heute, fast 30 Jahre nach Gründung der Band. Was diskutieren Sie im Vorfeld?

Gaier: Was wir diskutieren? Also, wir haben sehr viel diskutiert …

Hanselmann: Welches Thema muss auf die Platte, wer ist worüber besonders wütend? Wo drängt es am meisten?

Gaier: Es ist ja so, dass die Wahrnehmung oft sich so ein bisschen verengt auf die Texte, was ja auch logisch ist, weil man über Texte besser reden kann, weil es konkreter ist, als über die Musik. Aber der große Teil der Entstehung von so einer Platte, dass wir uns in unser Studio, da in diesen Aufnahmeraum stellen und mal so drauf los spielen. Es gibt sozusagen kein Song Writing mehr bei uns. Das gab es früher schon, dass man zu Hause so eine Akkordfolge geklampft hat und die dann den anderen vorstellte und sagt, so, lass uns jetzt da mal einen Song draus machen. Aber es ist eher so, dass wir eher mit diesem intuitiven Moment im Proberaum arbeiten oder eben, in diesem Fall Proberaum und Studio. Der Moment des Komponierens geht dann eigentlich ziemlich gleich einher mit dem des Aufnehmens und Produzierens. Und das ist eine Arbeitsweise, wo man dann auch zu anderen Ergebnissen kommt, als wenn man das sozusagen in drei Teilen trennen muss, das Komponieren, das Einproben und das Spielen.

Hanselmann: Aber Sie sind sich dann überwiegend auch relativ schnell einig, was es ist? Also es gibt da keinen Streit, keine Richtungskämpfe in der Band?

Gaier: Es gibt ganz oft Richtungskämpfe, die dann hinterher beim Text vor allem natürlich eine Rolle spielen …

Hanselmann: Hab ich mir doch gedacht!

Gaier: Ja. Oder bei der Akzentuierung, welche Songs man jetzt auf so einer Platte haben will oder was das jeweilige repräsentiert, wo man da hin will. Aber eigentlich begreifen wir uns ja auch als Kollektiv, und empfinden das auch als eine große Errungenschaft, dass sozusagen diese sechs Leute, die da Musik machen zusammen, ihren ganzen Erfahrungsschatz als Musiker einbringen, auch aus anderen Projekten, und dass da dem Platz gelassen wird. Und dass man auch mit dem Moment arbeitet: spontan musizieren.

Hanselmann: Hören wir noch einen Song, ein Stück vom neuen Album der Goldenen Zitronen. Da wird es noch konkreter und auch noch aktueller. "Der Investor" kommt.

Musik

"Hamburg ist ja innerhalb von Deutschland so ein gewisser Vorreiter"
Hanselmann: "Der Investor", die Goldenen Zitronen, von Ihrem neuen Album "Who's bad". Wir sprechen mit einem Gründungsmitglied der Goldenen Zitronen, Ted Gaier, der für uns in einem Studio in Hamburg ist. Ted, würden Sie sagen, das war so ein typischer Goldene-Zitronen-Song?

Gaier: Ich weiß gar nicht – ich muss das ja zum Glück nicht benennen, was typisch ist. Ich finde natürlich alles typisch, was auf dieser Platte ist, und es erscheint mir auch sozusagen folgerichtig in so einer Entwicklung, die wir gemacht haben. Und hier bildet sich halt auch unsere musikalische Sozialisation ab. Also dieser Synthi und so, das kennen natürlich die Leute jetzt in unserem Alter von der Band DAF oder so. Das kommt natürlich aus der Zeit, und wie haben es natürlich dann noch mal anders kombiniert mit einer Akustikgitarre und diesem Kinderpiano. Und natürlich einem Text – wobei DAF ja eigentlich mehr so markante, provokante Parolen waren, haben wir es halt eher wirklich Agit-Prop-mäßig, in dem Fall vielleicht das Agit-Prop-mäßigste auf der Platte verwendet und abgebildet, was für Diskussionen laufen bei den Gentrifizierungsdebatten, jetzt ja gerade aktuell eigentlich in allen urbanen Räumen weltweit.

Hanselmann: Also ich höre aus dem Song auch raus, dass Sie als Goldene Zitronen sich als Teil des Problems irgendwie sehen. Wie erleben Sie denn ganz persönlich diese Kulturinvestoren oder die Stadtmarketingindustrie in Ihrer Heimatstadt Hamburg.

Gaier: Ja, Hamburg ist ja innerhalb von Deutschland so ein gewisser Vorreiter. Also so strebermäßig hat ja die CDU-Regierung diese Florida-Doktrin übernommen. Also Richard Florida hat ja dieses Buch geschrieben, wo er sozusagen analysiert, wie eine moderne Stadt auszusehen hat. Da braucht es dann halt auch eine coole Schwulenszene oder eine aktive Rockszene, wenn man im Wettbewerb der Metropolen konkurrieren will. Und das hat die CDU-Regierung da in den 2000ern so eingeleitet, und das wird hier ja auch so ungebrochen weitergemacht. Jetzt gerade haben wir Reeperbahn-Festival – ich wohne direkt an der Reeperbahn, da ist alles voll mit jungen Leuten in engen Hosen, die ihre Verstärker in irgendwelche Clubs schieben.

Hanselmann: Das ist ja erst mal gut.

"Bisher war in Berlin ja der Unterschied, dass es immer noch Orte zum Ausweichen gab"
Gaier: Ja, das ist irgendwie ja ganz gut. Es nervt halt einfach. Ich meine, wir kommen halt aus einem Spektrum, wo wir uns ja eigentlich immer gegen Marketing positioniert haben. Und eine Band wie wir oder Orte wie die rote Flora oder die Hafenstraße waren ja Orte, die quasi im Kampf mit der Stadt waren um den Raum. Und wenn man da so flugs da irgendwie so integriert wird und sozusagen mit uns noch geworben wird, das nervt uns halt ein bisschen. Da gab es ja dann auch dieses Manifest "Not in our name, Marke Hamburg", was wir da, was Leute von uns mit Aktivisten vor vier Jahren so verfasst haben …

Hanselmann: Also, wir sagen es mal für die Hörerinnen und Hörer, Sie engagieren sich selbst in Sankt Pauli gegen die Übernahme des Viertels durch diese Entertainmentindustrie und Gentrifizierung. Aber ist dieser Kampf nicht aussichtslos? Wenn man in andere Städte wie Berlin schaut, kriegt man doch den Eindruck, dass der Zug schon längst abgefahren ist.

Gaier: Na, bisher war in Berlin ja der Unterschied, dass es immer noch Orte zum Ausweichen gab. Das ist ja dieses Nomadisierende, wo man dann den Kreativen sagt: Ihr wohnt jetzt hier mal unser Viertel trocken, und wenn ihr euch dann die Mieten nicht mehr leisten könnt, nachdem ihr dafür gesorgt habt, dass es überhaupt attraktiv wird, dann zieht doch in den nächsten Stadtteil.

Hanselmann: Es gibt bald keine mehr …

Gaier: Jetzt gibt es halt auch in Berlin langsam keine mehr. Uns erzählt man jetzt, geht doch nach Wilhelmsburg, und da ist es auch schon knapp geworden. Es ist halt irgendwie eine Milchmädchenrechnung: Als Kulturschaffender kann man nicht in Haftung genommen werden nach diesen ökonomischen Kriterien. Und passiert danach? Also wenn es sozusagen angentrifiziert ist, die Ausbeute, die sorgt dafür, dass ein Viertel danach wieder verödet. Und das – ich denke, die grundsätzliche Frage, die man stellen muss, ist, wem gehören die Stadtteile? Gehört es nicht vielleicht den Leuten, die da drin wohnen in den Häusern oder den Milieus, die sich da angesiedelt haben, oder gehört das halt Leuten, die einfach wahllos Häuserblocks kaufen.

Hanselmann: Woran kann man eigentlich heute erkennen, dass die Goldenen Zitronen nicht nur auf dem neuen Album, sondern auch sonst eine politische Band sind. Also: Wo treten Sie auf, wie vermarkten Sie Ihre Musik?

Gaier: Ja, wir sind ja noch so aus dem Zeitalter, wo man so eine Platte macht und das auch Platte nennt – also das ist ja auch eine Doppel-LP, so in dem Format haben wir gedacht. Klar, wir haben jetzt auch sechs oder sieben Videos wird es geben zu dieser Platte, die dann auf YouTube sind, um vorwegzunehmen, dass irgendwelche Leute irgendwelche Bilder auf unsere Stücke machen und ins Netz stellen. Und ansonsten hofft man, dass die Leute am besten in den von uns bevorzugten Plattenläden, also denen, wo sich die Leute auch kümmern und bei der Sache sind, also mit Herzblut bei der Sache sind, dass da die Platten gekauft werden und die CDs. Ich meine, wir kriegen natürlich auch Downloads, natürlich liegt da auch ein Geschäft, aber es ist natürlich – es ist wirklich lächerlich, was man da bekommt. Also, die Machtverhältnisse sind so extrem gegen den Künstler im digitalen Bereich. Das ist schon krass.

Hanselmann: Eine Frage habe ich noch, wie haben nicht mehr allzu viel Zeit, Sie können auch ganz kurz und bösartig drauf antworten: Die Goldenen Zitronen werden ja immer als Vorläufer der sogenannten Hamburger Schule bezeichnet. Blumfeld, Die Sterne, Tocotronic, das sind die wohl bekanntesten davon. Ich hab gehört, Sie wollen gar nicht sozusagen die Väter der Hamburger Schule sein. Warum nicht? Das ist doch eine Ehre, oder?

Gaier: Ja, bestimmt, da gibt es auch personelle Überschneidungen. Ich hab zum Beispiel mit Jochen Distelmeyer mal drei Jahre zusammengewohnt. Aber wir sind eine andere Generation sozusagen. Also wir sind halt alle so drei, vier Jahre älter. Wir sind halt sozialisiert eher in der Punk-Szene. Also wir waren wirklich Teil der – unsere Politisierung, jetzt auch als Individuen kam eigentlich daher, dass wir halt Teil der Hafenstraße waren und der Kämpfe darum und dass wir ja als Funk-Punk-Band ja unser Zuhause, wenn man das mal so sagen darf, in der Volxküche in der Hafenstraße hatten, unser Ansatz dann schon einer war, der weniger individualistisch ist, sondern eher sozusagen so einen globaleren Blick auf die Dinge hat. Also, wir haben uns ja nie so mit so Innerlichkeit oder dem Individuum beschäftigt. Bei uns spricht ja auch nie das Individuum als Autor.

Hanselmann: Alles klar. Ted Gaier, wir müssen noch Musik hören, da sind Sie doch sicherlich auch dran interessiert.

Gaier: Ja, das ist ganz toll, wenn das mal im Radio läuft.

Hanselmann: Wir wollen zum Schluss noch hören "Ma place" von den Goldenen Zitronen, von ihrem neuen Album, das da heißt "Who's bad". Noch ganz kurz: "Ma Place", die Zeile "Dies ist die Geschichte des Kampfes um den Platz". Es geht auch ein bisschen um Sankt Pauli, oder?

Gaier: Ja, dieses Stück gab es schon vorher, muss man dazu sagen. Ich muss da ganz kurz ausholen, weil das ist ja ein ivorischer Künstler, der ist gerade – gerade Gadouku la Star ist in der Elfenbeinküste ein sehr bekannter Couper décaler-Sänger, was die örtliche Popmusik da ist. Und es ist ein Projekt, was Mense Reents und ich gemacht haben in Zusammenarbeit mit der Theatergruppe Ginterdorfer-Klaßen, wo viel mit ivorischen Künstlern gearbeitet wird. Und so ist der Song entstanden. Und dass es jetzt zu dieser Platte passt, wo der Platz und der Kampf um Plätze eine entscheidende Rolle spielt, deswegen fanden wir es passend, dass das mit auf die Platte kommt.

Hanselmann: Ted Gaier von den Goldenen Zitronen. Vielen Dank nach Hamburg. Schönen Tag noch. Tschüs!

Gaier: Ciao!


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