Die Kunst des Nichtstuns

Stefan Brotbeck im Gespräch mit Britta Bürger · 25.07.2013
In der Schweiz findet derzeit ein sogenanntes "Fest für die Langeweile" statt, ausgerichtet vom Basler Philosophicum. In der Druckereihalle im Ackermannshof in Basel gibt es Seminare zum Thema und eine Ausstellung.
Warum hat die Langeweile so einen schlechten Ruf? - Das haben wir den Leiter der Veranstaltung, den Philosophen Stefan Brotbeck, gefragt.

Brotbeck meint dazu, dass wir heute in einer Gesellschaft leben, die "unglaublich gerne die Kurzweil pflegt". Allerdings sei diese Kurzweil oft nicht mehr als "eine Art gehobenenes Zeit-Totschlagen". Wir seien ständig mit "Selbstablenkung" beschäftigt und bräuchten daher die Abwertung der Langweile, um uns selber "besser zu finden".

Die Langweile als Phänomen mache uns auf eine "großes existenzielles Rätsel" aufmerksam, meint Brotbeck - dass wir nämlich die Zeit immer dann bemerken, wenn wir etwas tun, mit dem wir uns innerlich nicht verbinden und für das wir uns nicht erwärmen können.

Gerne gingen wir dann davon aus, dass uns ANDERE langweilen statt uns zu fragen, ob wir nicht vielleicht selbst "ein Riesenlangweiler" sind.