Die Holst-Sinfonietta spielt Ligeti, Janáček, Eggert und Messiaen

Drei Meisterwerke für Bläserensemble

Blaesersextett der Holst-Sinfonietta: Von Wasser und Wind ... Konzert am 14.07.2018 in der Skulpturenhalle der Stiftung fuer Konkrete Kunst Roland Phleps, Freiburg
Blaesersextett der Holst-Sinfonietta © Ingo Phleps
Moderation: Stefan Lang · 03.08.2018
Die Freiburger Holst-Sinfonietta macht den Vorstoß in das Nicht-Vertraute zum Programm, faktisch zum eigenen Leitmotiv. 1996 gründete Klaus Simon das Ensemble und erfindet Programme, die zwischen denen des traditionellen Kammerorchesters und den typischen Neue-Musik-Gruppen stehen.
Inspiriert haben ihn zunächst ein Konzert der Pariser Societe moderne des instruments a vent in Salzburg – das war Vorbild für die Besetzung – und dann war es die Festschrift, die Max Brod anlässlich des 70. Geburtstages herausgab. Um diese vorzubereiten, hat Janacek gründlich in den Erinnerungen gestöbert und wohl die Jugendjahre musikalisch verklärt: "Mládi, sláte Mládi – Jugend, gold‘ne Jugend" beginnt das Stück in der musikalisch eingefangenen Sprechmelodie.
Die fünfte der Sechs Bagatellen für Bläserquintett von Ligeti ist überschrieben: ‚Béla Bartók in memoriam‘ – und es sind dann auch die anderen Bagatellen, die im Geist Bartóks entworfen wurden, die auch an Strawinsky denken lassen. Ligeti hat sie im September 1956 – unmittelbar nach dem Ungarn-Aufstand – in der Heimat vorgestellt. Das Finale störte die Kulturfunktionäre – zu aufreibend, zu dissonant – man verbot weitere Aufführungen.
Messiaens Stück dann ist in ungewöhnlichem Rahmen uraufgeführt worden – 1937 auf der EXPO – open air, es begleitete verschiedene Wasserspiele, dazu wurden Lichteffekte gesetzt, das war damals ein ziemliches Spektakel. Messiaen hat seine "musikalischen Wasserspiele" für sechs Ondes Martenots gesetzt – das waren die damals gängigen elektronischen Tasteninstrumente. Das Instrument wird heute kaum gespielt, deswegen entschloss sich Klaus Simon, diese Fassung für Bläsersextett und Celesta zu erstellen.
Aufzeichnung des Konzerts vom 17.07.2018 in der Stiftung für Konkrete Kunst, Freiburg
György Ligeti
Sechs Bagatellen für Bläserquintett
Leoš Janáček
"Mládí", Suite für Bläsersextett
Moritz Eggert
"Hämmerklavier XIII", Zwei Ostinati für Celesta solo
Olivier Messiaen
"Fête des belles eaux", bearbeitet für Bläsersextett und Celesta von Klaus Simon

Bläsersextett der Holst-Sinfonietta:
Julia Stocker, Flöte, Altflöte, Piccolo
Daniel Rodríguez Agúndes, Oboe, Englischhorn
Lorenzo Salvá Peralta, Klarinette
Mariella Bachmann, Bassklarinette, Klarinette
Annette Winker, Fagott und Kontrafagott
Eda Pacaci, Horn
Klaus Simon, Celesta