Die Hohenzollern und die Restitution alten Adelsbesitzes

Junkerland in Bundeshand

55:58 Minuten
Das Potsdamer Schloss Cecilienhof.
Sollen die Hohenzollern dauerhaftes, unentgeltliches Wohnrecht auf dem Potsdamer Schloss Cecilienhof erhalten? © imago /camera4/ Eberhard Thonfeld
Von Carsten Probst  · 16.10.2020
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Tausende Grundbesitzerfamilien in der späteren DDR waren nach 1945 enteignet worden. Nach 1989 hofften sie, Grundbesitz und Kunstgegenstände zurückzubekommen, doch der Einigungsvertrag enttäuschte sie. Vor allem ehemalige Fürstengeschlechter wie Wettiner und Hohenzollern ringen mit der öffentlichen Hand seither um jedes Stück Porzellan und wollen ihre ehemaligen Schlösser und Burgen wieder nutzen.
Dresden, Weimar, Potsdam, Berlin: Viele große öffentliche Sammlungen beruhen auf altem Adelsbesitz - ein Aspekt des kulturellen Erbes, der lange aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt war. Seit der Wiedervereinigung aber wird dieser Umstand plötzlich auch juristisch wieder relevant und drängt zu neuen Auseinandersetzungen, die für alle Beteiligten schwierig sind.
Die Forderungen der Familie Hohenzollern zur Rückgabe von Kunst und Immobilien, die nach Kriegsende in der SBZ enteignet worden waren, entfachten im letzten Jahr einen öffentlichen Sturm der Entrüstung. Das Gespenst einer neuerlichen Enteignung öffentlicher Museen, der Refeudalisierung ging um. Muss sich Deutschland mit seiner Geschichte nicht radikal von adligen Konventionen lösen, die Fürstenhäuser nicht gar enteignen, wie manche fordern? Wozu verpflichtet diese Geschichte? Oder verpflichtet sie zu gar nichts mehr?
Carsten Probst geht mit Zeitzeuginnen, Zeitzeugen, Historikerinnen und Historikern sowie Museumsleuten diesen Fragen nach und folgt in seinem Feature den aktuellen Auswirkungen, die die sozialistische Bodenreform in der SBZ/DDR für das kulturelle Selbstverständnis der Berliner Republik hat.

Junkerland in Bundeshand
Die Hohenzollern und die Restitution alten Adelsbesitzes
Von Carsten Probst

Regie: Claudia Kattanek
Redaktion: Tina Klopp
Produktion: Deutschlandfunk 2020