Die "Happy Boys"

Von Mechthild Müser · 30.01.2010
Sie haben überlebt, sie sind jung und sie wollen nicht länger Opfer sein. Die polnisch-jüdischen Musiker kommen aus verschiedenen Konzentrationslagern und treffen Ende April 1945 zufällig aufeinander. In der bayerischen Kleinstadt Cham besetzen sie unter dem Schutz amerikanischer Soldaten ein Haus.
Dort wohnen sie fünf Jahre lang, gründen eine Band und machen Musik, die ihnen die Schwere von der Seele nimmt: Swing, jiddische Lieder und Slapstick. Sie nennen sich "Happy Boys" und spielen in amerikanischen Offiziersclubs ebenso wie in Lagern für displaced persons, wo Juden auf ihre Ausreise nach Amerika oder Palästina warten. Nach und nach wandern auch sie nach Amerika aus. Vor 60 Jahren verließ der letzte der "Happy Boys" Deutschland.

Von Mechthild Müser
Regie: Margot Litten
Darsteller: Krista Posch, Jochen Striebeck, Irina Wanka
Produktion: Bayerischer Rundfunk/Radio Bremen 2005
Länge: 54’30

Mechthild Müser, geboren 1950, Journalistin, Autorin und freie Redakteurin beim Nordwestradio. Zuletzt "Can you teach me how to kiss – Die Überlebensgeschichte der ‚Boys’" (BR/RB 2009).