Die Friedhofsspekulanten

11.10.2009
Was für Wien der Zentralfriedhof und für Paris der Père Lachaise, ist für Bukarest der historische orthodoxe Friedhof Bellu: Ein nationales Parthenon, wo rumänische Dichter, Denker und Forscher von Rang und Namen ihre letzte Ruhe fanden. Noch heute will jeder, der etwas auf sich hält, auf dem Bellu begraben werden. Offiziell ist der Friedhof längst ausgebucht. Doch es gibt genügend Friedhofsspekulanten, die noch wissen, wo ein Platz frei ist. Gegen Geld natürlich.
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Hollywood am Bosporus
Das türkische Kino boomt - wieder, müsste man eigentlich sagen. Denn seine goldenen Jahre hatte es in den Siebzigern. Damals jagte eine Produktion die nächste. Bis sich das Militär 1980 an die Macht putschte, und Produzenten plötzlich als Zuhälter galten. Die Kinokultur ging ein, die Türken schauten sich lange lieber Seifenopern und Quizshows im Fernsehen an. Jetzt aber kommen die Zuschauer wieder ins Kino. Und langsam wagen sich junge, türkische Filmemacher auch wieder an Tabuthemen.

Sperrige Randzonenkunst
Bratislava baut: Immer neue Hochhäuser wachsen in die Höhe, die Altstadt ist pittoresk restauriert, Investoren kommen und gehen. Für zeitgenössische Kunst bleibt da wenig Spielraum. Die weicht aus und lässt sich am Stadtrand zwischen Baukränen und Einkaufscentern nieder. Wie die grenzüberschreitende Initiative "Tranzit workshops" - mit seinen Ateliers, Werkstätten und Ausstellungsflächen der größte und auch spannendste Ort für zeitgenössische Kulturproduktion in der Slowakei.

Klangsauce und Einheitsbrei
Eine Oase der Sinne will das Luxushotel von heute sein. Architektur, kulinarisches Angebot, selbst der Duft des Hauses - alles ist perfekt durchgestylt und aufeinander abgestimmt. Nur bei der Musikauswahl durften Servicepersonal und Portier lange selbst in den Musikschrank greifen und die Räume nach Gusto beschallen. Insbesondere Hotels der gehobenen Klasse machen damit jetzt Schluss. Sie beauftragen Profis, um das erlesene Interieur mit einem maßgeschneiderten Musikkonzept zu vollenden. Heraus kommt dabei leider oft eine allzu leicht verdauliche Klangsauce.