Die Filmstarts der Woche

Von Hannelore Heider |
In "Die weisse Massai" spielt Nina Hoss die Hauptfigur des gleichnamigen Bestsellers von Corinne Hoffmann. Darin wird die große Liebe einer Schweizerin zu einem Samburu-Krieger in Kenia geschildert. Der Actionthriller "Stealth" imaginiert den perfekten Antiterrorkrieg.
"Die weisse Massai"
Deutschland 2005
Regie: Hermine Huntgeburth
Darsteller: Nina Hoss, Jacky Ido, Katja Flint

Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Corinne Hoffmann. In Buch und Film wird die große Liebe einer Schweizerin zu einem Samburu-Krieger in Kenia geschildert, dem sie spontan nach einem Urlaub in sein Dorf folgte, heiratete und eine Tochter gebar. Bereits nach vier Jahren flüchtete sie mit ihrer Tochter in ihre alte Heimat zurück, weil sie das Leben voller Entsagungen und unüberbrückbarer kultureller Differenzen nicht mehr ertrug.

Regisseurin Hermine Huntgebruth hat für die Hauptrolle die renommierte Darstellerin Nina Hoss gewonnen. Sie sollte das Kunststück fertig bringen, die von der Liebe auf den ersten Blick zu einem völlig unbekannten Mann bis zu den vergeblichen Versuchen einer Zivilisierung ganz auf die weiße Frau fokussierte, eigentlich unglaubliche Geschichte glaubwürdig darzustellen. Was auch einer Nina Hoss nur in Ansätzen gelingt. Naivität, Unbesonnenheit und eine Kämpfernatur sind eine Mischung, die Nina Hoss trotz enormen mimischen Einsatzes nicht schlüssig und damit Anteilnahme erheischend darstellen kann.

Dabei erleben wir nicht einmal romantisches Abenteuerkino. Die tagebuchartigen Aufzeichnungen der Autorin werden zu impressionistischen Szenen verarbeitet, die uns immerhin nicht mit einer Bilderbuchlandschaft erschlagen. Der Grundeindruck aber bleibt, dass wir hier Zeuge einer unsinnigen Entscheidung und in der Folge verfehlten Kraftanstrengung sind, die von vornherein zum Scheitern verurteilt war, ohne dass diese Wirkung wohl der Intention des Filmes entspricht.

"Stealth - Unter dem Radar"
USA 2005
Regie: Rob Cohen
Darsteller: Josh Lucas, Jessica Biel, Jamie Foxx, Sam Shepard

Actionthriller, der in "naher Zukunft" angesiedelt, Möglichkeiten und Gefahren einer digitalen Kriegsführung im Rahmen des Genres thematisiert, ohne politische Zusammenhänge herzustellen. Am Anfang schwelgt der Film in schönen Bildern über einen perfekten Antiterrorkrieg, in dem drei Piloten unter dem Kommando eines ehrgeizigen Militärs (Sam Shepard) in ihren Tarnkappenbomber Bilderbuchterroristen das Fürchten lehren.

Als die Einheit mit einer strenggeheimen Wunderwaffe ausgerüstet wird, die nicht mehr von Pilotenhand, sondern von einem Computerhirn gesteuert wird, gerät das ganze Szenario aus den Fugen. Ein Blitzschlag genügt und die künstliche Intelligenz spielt verrückt, macht aus Übungsflügen den Ernstfall und provoziert gar einen Weltkrieg, ohne dass die "Väter" dieses Monsters dem Einhalt gebieten können.

Das obliegt den tapferen Helden, allen voran dem Superstar der Staffel, der seine Mitstreiter (natürlich die Frau und der Schwarze) in diesem Kampf schon verloren hat, als es ihm selbst ans Leben geht. Damit erzählt auch dieses mit Computereffekten gespickte und auf ständiger Hochspannung gehaltene neue Actiondrama nur eine sattsam bekannte Geschichte.

Die Schaltzentralen der Macht bleiben im Dunklen und die Welt drum herum hat sich auch in "naher Zukunft" keinen Schritt bewegt: böse Terroristen, skrupellose Militärs und gute amerikanische Jungs sind die Klischeehelden dieses unerträglich lauten, auf Effekt geschnittenen Actionfilms.