Die Drosselgasse im hessischen Rüdesheim

"Man muss immer trunken sein"

Die Drosselgasse in Rüdesheim am Rhein.
Die Drosselgasse in Rüdesheim am Rhein. © picture alliance / dpa / Roland Witschel
Von Maximilian Klein · 16.10.2016
144 Meter lang, zwei Meter breit: Deutschlands kleinste Vergnügungsmeile. So will die Gasse sich zumindest sehen. Pittoresk, fröhlich und typisch Rhein. Im beschaulichen Rüdesheim gelegen, umringt von steilen Weinberghängen, wo irgendwo oben die schönste aller Jungfrauen sitzen und becircen soll.
Schon in der Römerzeit wurde hier Wein gekeltert. Dann kamen die Seeleute, die ihre Schiffe vertäuten und sich auf die Suche nach Bier und Gesang machten.
Heute passieren drei Millionen Touristen jährlich die korsettenge Drosselgasse. Vorbei an Kneipen, Pensionen und Souvenirshops. Japanisch, englisch, deutsch. Und die meisten scheinen dem gemächlich-gemütlichen Zauber dieser schmalen, kurzen Straße zu erliegen, die am Rhein beginnt und im Ortszentrum endet. Obwohl hier nur der übliche Touristenkrempel angeboten wird, die Bedienungen Dirndl tragen und sie das laute Grölen dauerbeschallt. Was ist das Besondere an dieser Gasse und welche Geschichten und Biografien machen das spezifische Lebensgefühl hier aus?
Weinanbau bei Rüdesheim am Rhein.
Weinanbau bei Rüdesheim am Rhein. © Deutschlandradio / Maximilian Klein