Die aufmerksame Leserin aus der Commedia dell’Arte

Von Christiane Jekeli · 13.09.2005
Eine aufmerksame Leserin ist sie, die Corine aus der Commedia dell’Arte und Namensgeberin der Porzellanstatuette, die für literarische Höchstleistungen vergeben wird.
Die Corin, der undotierte Preis, der vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels verliehen wird - in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatskanzlei und dem Fernsehsender 3Sat. In neun verschiedenen Kategorien werden Autoren ausgezeichnet: Von Sach- über Kinder- bis zum Hörbuch.

Den diesjährigen Ehrenpreis für sein Lebenswerk erhält Walter Kempowski. Sein literarisches Werk steht ganz im Zeichen des kollektiven Gedächtnisses, in seinen Büchern kommentiert er die deutsche Zeitgeschichte. Besonders bekannt ist Kempowski für seine inzwischen auf 3400 Seiten angewachsene Jahrhundertcollage "Echolot. Ein kollektives Tagebuch." Seine Autorenlaufbahn war schon früh vorherbestimmt, erinnert sich der Autor:

" In der schlechten Zeit, da mussten wir Zimmer vermieten in unserer Wohnung und da wohnte bei uns die Souffleuse des Theaters und ein Schriftsteller. Und bei dem Schriftsteller, da bin ich oft schmökern gegangen, wenn der nicht da war, hab seinen Papierkorb untersucht. Und dieses Tun hat mir imponiert. Also ich kann wohl sagen, dass mich diese Umgebung zum Schriftsteller prädestiniert hat."

Auch in den übrigen Kategorien der Corine finden sich bekannte Namen. Den Sachbuchpreis erhält der ZDF-Moderator Claus Kleber für "Amerikas Kreuzzüge" – eine kritische Bestandsaufnahme der US-Außenpolitik. Der amerikanische Ökonom Jeremy Rifkin wird mit dem Wirtschaftsbuchpreis ausgezeichnet.
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