Dichtung und Wahrheit

Von Peter Urban-Halle · 10.06.2012
Der Roman "Leben und Ansichten Tristram Shandys" hat die Literatur entscheidend beeinflusst. Laurence Sterne hat mit der erfundenen Biografie eine eigene Welt geschaffen. Immer wieder erfinden Autoren ihre eigene Biografie.
Einer der größten autobiografischen Romane überhaupt ist Goethes "Dichtung und Wahrheit". Er wiederum wurde inspiriert von Augustinus und Rousseau. Goethe wollte nicht einfach die Erlebnisse seines Lebens erzählen, er begreift sich als Künstler auch bei der Schilderung seiner eigenen Lebensgeschichte.

Theodor Fontane scheint der erste Autor gewesen zu sein, der von sich selbst sagte, er habe einen "autobiografischen Roman" geschrieben. Das Genre erfunden hat er aber nicht. Aber was ist das überhaupt, ein "autobiografischer Roman"? Schließen sich die Begriffe "Autobiografie" und "Roman" nicht gegenseitig aus? Sagt das Ich eines solchen Romans die Wahrheit? Und kann man sich eigentlich auf die Erinnerung verlassen? Und warum wird so ein Zwitter überhaupt geschrieben?

Das Manuskript zur Sendung als PDF-Dokument und als barrierefreies Text-Dokument