Deutschland über alles!

Von Matthias Baxmann · 05.02.2008
Von Greifswald bis Jena, von Paderborn bis München, in Wien, Innsbruck und sogar in Wroclaw hängen die Fahnen der deutschen Burschenschaften an den Häusern. Ihr Domizil ist meist eine Immobilie in bester Lage. Hier findet das burschenschaftliche Leben in Form von ritualisierten Kneiprunden und Vortragsabenden unter dem Motto: "Für Ehre, Freiheit, Vaterland" statt.
Und hier wird auch gepaukt, nicht für das Studium, sondern für die Mensur, eine Art Duell mit Hiebwaffen. Im Sommer treffen sich die im größten Dachverband "Deutsche Burschenschaft" organisierten Bünde auf der Wartburg zum alljährlichen Säbelrasseln. Hier auf dem Deutschen Burschentag denken die Vertreter von 120 deutschen und österreichischen Burschenschaften über die Verbreitung von Tradition und Deutschtum nach und diskutieren die Frage nach dem territorialen Umfang des deutschen Vaterlandes angesichts "willkürlich gezogener" Grenzen in Europa.

Was bewegt angehende Akademiker zum Beitritt in eine Burschenschaft und welchen Einfluss haben Männerbünde, die sich dem Ehrenkodex und Ritualen des 19. Jahrhunderts verpflichtet fühlen, in der heutigen Gesellschaft?

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