Deutscher Verbraucherschutztag

Kann es zuviel Verbraucherschutz geben?

Sinnvoller Verbraucherschutz: Testlabor für Kinderspielzeug
Sinnvoller Verbraucherschutz: Testlabor für Kinderspielzeug © picture alliance / dpa / PAP / Wojciech Pacewicz
Patrick Tapp im Gespräch mit Dieter Kassel · 19.06.2017
Heute ist deutscher Verbraucherschutztag. Beim Schutz der Konsumenten sind sich im Grunde alle einig: Es kann kein zu sicheres Auto geben. Wie genau der Verbraucher geschützt werden soll, darüber gibt es allerdings unterschiedliche Ansichten.
Heute ist deutscher Verbraucherschutztag, und die politische Prominenz gibt sich deswegen bei einer Veranstaltung der Verbraucherzentrale Bundesverband die Klinke in die Hand: Angela Merkel, Heiko Maas und Martin Schulz wollen kommen.
Auch der Deutsche Dialogmarketingverband spricht sich für den Schutz der Konsumenten aus - hat aber andere Vorstellungen darüber, auf welche Weise er geschützt werden soll. Für Verbandspräsident Patrick Tapp ist der Verbraucherschutz so etwas wie eine "Leitplanke" - es gehe um die gesetzlichen Rahmenbedingungen, in denen dann die Kommunikation von Bürgern und Unternehmen stattfinde.

"Nicht die Entscheidungsfreiheit minimieren"

Der Verbraucherschutz müsse mehr Informationen zur Verfügung stellen, forderte er im Deutschlandfunk Kultur. Er dürfe zugleich nicht bevormundend sein.
"Informationspflichten sind für den Verbraucher wichtig, darauf kann ich meine Entscheidung treffen. Aber wenn ich in jedem einzelnen Fall durch Bevormundung oder durch Eingriffe diese Entscheidungsfreiheit minimiere, kommt am Ende des Tages auch kein mündiger oder ein Verbraucher dabei raus, der sich dann auch wirklich im Markt vernünftig bewegen kann."
Zudem warnte Trapp vor "parallelen Strukturen" beim Schutz der Verbraucher:
"Zum Beispiel im Datenschutz. Hier drohen natürlich auch dann parallele Strukturen, wir haben Landesdatenschutzbeauftragte - wenn jetzt parallel dazu Verbraucherschutzzentralen auch noch mit diesen Aufgabenfeldern betraut sind, kann das am Ende dazu führen, dass der Verbraucher weniger Rechtssicherheit hat, als er vorher hatte."
(ahe)
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