Deutscher Filmpreis 2017

"Mutige, ungewöhnliche Filme"

Anne Zohra Berrached, Maren Ade und Regisseurin Nicolette Krebitz beim 67. Deutschen Filmpreis.
Regisseurinnen Anne Zohra Berrached, Maren Ade und Nicolette Krebitz beim 67. Deutschen Filmpreis. © dpa / Pedersen
Anke Leweke im Gespräch mit Eckhard Roelcke · 28.04.2017
Drei Regisseurinnen haben die Lolas für den besten Spielfilm geholt: Maren Ade erhielt mit "Toni Erdmann" die Lola in Gold, Anne Zohra ("24 Wochen") Silber, Nicolette Krebitz ("Wild") Bronze. Alles "mutige" Filme mit ungewöhnlichen Autorenvisionen, meint unsere Filmexpertin Anke Leweke.
Dass drei Regisseurinnen bei der diesjährigen Verleihung des Deutschen Filmpreises das Rennen gemacht haben, hält Journalistin Anke Leweke für ein gutes Zeichen – möglicherweise auch in Hinblick auf eine viel diskutierte Frauenquote in der Filmbranche.
In den ausgezeichneten Filmen seien ungewöhnliche Autorenvision deutlich geworden: Sei es nun das Abtreibungsdrama "24 Wochen", in dem eine Frau entscheiden muss, ob sie ihr behindertes Kind austragen will oder nicht. Oder der Film "Wild", der von einer jungen Frau handelt, die durch einen wilden Wolf ihre Identität und Sexualität neu entdeckt.

Ein Zeichen, für die eigenen Visionen zu kämpfen

Oder schlussendlich "Toni Erdmann", der von einer Vater-Tochter-Beziehung handelt, und an dem Regisseurin Maren Ade sieben Jahre gearbeitet und "regelrecht für ihren Eigensinn gekämpft" habe. "Dass das dann belohnt wird, ist auch ein schönes Zeichen für alle anderen Regisseure, dass sie mehr für ihre Autorenvisionen kämpfen sollten", meint Leweke. "Und dass die Förderer noch offener für solche Visionen sein sollten." (lk)

Eine Übersicht über alle Gewinner des Deutschen Filmpreises 2017 finden sie hier.

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