Deutsche Kunst in Peking

13.05.2008
Mehrere deutsche Museen haben sich zusammengetan, um im National Art Museum of China eine Ausstellung über deutsche Landschaftsmalerei sowie eine Retrospektive des Malers Gerhard Richter zu präsentieren. Sie seien ein Beitrag zu einem qualitativ hochwertigen Dialog, meint der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Martin Roth.
Der Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Martin Roth, hat für den Dialog mit China geworben. Nur im Gespräch ließen sich Veränderungen erreichen, sagte Roth im Deutschlandradio Kultur. Deutschland werde in China sowohl in wirtschaftlicher und politischer als auch in kultureller Hinsicht sehr geschätzt. "Es gibt keinen Grund, diese Dialogbereitschaft von China, diese Offenheit aufzugeben." Die beiden Ausstellungen in Peking, die von vier deutschen Museen gemeinsam veranstaltet und morgen eröffnet werden, sind laut Roth ein Beitrag zu einem qualitativ hochwertigen Dialog.

"Es ist auch höchste Zeit, dass die deutschen Museen mal kommen, weil sie sich bisher weit hinten angestellt haben." Andere europäische Häuser seien schon länger und regelmäßig in China präsent.

Bei den gemeinsamen Ausstellungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, der Staatlichen Museen Berlin, der Bayerischen Staatsgemäldesammlung und dem Museum Frieder Burda hat es nach Auskunft Roths keine Zensur gegeben. "Wir haben alle ein vollkommen falsches Bild von diesem hochmodernen Land." Sicherlich gebe es noch großen Veränderungsbedarf, aber man müsse auch berücksichtigen, welchen Wandel China in den vergangenen Jahren durchgemacht habe.

"Man muss dem Land einfach auch eine Chance geben und dialogbereit sein."

Nach Einschätzung des Generaldirektors der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ist das chinesische Publikum neugierig und interessiert. "Es gibt einfach sehr viele sehr gebildete Menschen in diesem Land, die nur darauf gewartet haben, dass solche Ausstellungen endlich auch hierher kommen." Hinsichtlich der Auseinandersetzung mit Kunst dürfe man "den hohen Bildungsgrad und das große Wissen - zumindest in den chinesischen Metropolen" nicht unterschätzen, so Roth.