Deutsch-syrische Künstlerin

Mit Schleier, Latexbrüsten und Sprengstoff

Die Künstlerin Adidal Abou-Chamat steht am 26.02.2016 im Kunstverein in Ludwigsburg (Baden-Württemberg) in der Ausstellung "Inter-Sections" vor zwei Prints ihres 7-teiligen Kunstwerks "In-between" aus dem Jahr 2006
Die Künstlerin Adidal Abou-Chamat interessiert sich für Identitätsbildungsprozesse © picture alliance / dpa / Marijan Murat
Adidal Abou-Chamat im Gespräch mit Eckhard Roelcke · 06.03.2016
Die deutsch-syrische Künstlerin Adidal Abou-Chamat mag's provokant. Sie zeigt Frauen mit Sprengstoffgürteln oder Balletttänzerinnen im Ganzkörperschleier. Ihr Ziel ist es, Identitätsmechanismen aufzudecken.
Die oftmals provokanten Arbeiten der deutsch-syrischen Künstlerin Adidal Abou-Chamat sind gerade im MIK Ludwigsburg zu sehen. In der Ausstellung mit dem Titel "Inter-Sections" (bis 1. Mai) setzt sich die 58-Jährige mit Rollenbildern, Klischees und Vorurteilen gegenüber fremden Kulturen auseinander. "Mir geht es um Identitätsmechanismen, deren Entstehung und auch, wie Diskriminierungs- und Ausgrenzungsmechanismen funktionieren", sagte Abou-Chamat im Deutschlandradio Kultur.

In der arabischen Welt wurden Werke nicht gezeigt

So will sie beispielsweise mit ihrer Fotoserie, die voll verschleierte Balletttänzerinnen zeigt, den "weiblichen Körper mit seinen Restriktionen" thematisieren. Das klassische Ballett mit seinen restriktiven Bewegungsabläufen trifft auf den Schleier, der die Frau verhüllt und tief in ihr Leben eingreift. "Mir ging es um die Kombination von beidem", betonte sie. Auch mit Ironie arbeitet Abou-Chamat hier und da. In der arabischen Welt sind ihre Werke noch nicht gezeigt worden.
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