Deutsch-israelisches Theaterprojekt

Völlig abgeschottet von der Außenwelt

Orthodoxe Juden haben sich in Antwerpen unter freiem Himmel zum Sonnengebet versammelt und schauen in Richtung Sonne.
Orthodoxe Juden beim Pessach-Fest © dpa / picture alliance / epa belga WAEM
Von Jewgeni Mestetschkin · 09.04.2015
Mea Shearim ist ein Stadtteil Jerusalems, in dem ultraorthodoxe Juden eine Parallelwelt aufgebaut haben. Was Menschen widerfährt, die diese Welt verlassen wollen, schildert das Theaterprojekt "Out of Mea Shearim" in Hamburg.
Was passiert, wenn ein junger Mensch dort aufgewachsen ist, und sich an einem bestimmten Punkt seines Lebens entscheidet, die Jaffa Straße, die Mea Shearim vom Rest der Welt trennt, zu überqueren? Der Entschluss wird sein Leben radikal verändern. Von nun an, so zeigt es dieses deutsch-israelische Theaterprojekt, wird er Ausgestoßener sein, der alle alten Beziehungen abbrechen muss und sich von einem Tag auf den anderen in einer völlig unbekannten Realität wiederfindet.
Das dokumentarische Stück erzählt auf der Grundlage der Biografien und Geschichten seiner Protagonisten von der abgeschlossenen Welt ultraorthodoxer Gemeinschaften in Jerusalem, vom Überlebenskampf der Aussteiger, und der Suche nach Antworten auf Lebensfragen in einer Wirklichkeit, in der sie sich – obwohl nur wenige Meter von ihrer alten Heimat entfernt – als Immigranten erleben.
Wie dieses Projekt zustande gekommen ist und wie der Regisseur den Konflikt mancher Jugendlicher mit der jüdisch-orthodoxen Lebensweise einschätzt, dazu unterhält sich Sigrid Brinkmann mit Jewgeni Mestetschkin, der das Stück in Hamburg inszeniert hat.

iact - schauspielschule für film und theater
Premiere am 10./11. April 2015 um 20.00 Uhr
im Malersaal, Deutsches Schauspielhaus
www.iact-hamburg.de

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