Hören fasziniert

Welttag des Radios

Ein Radiogerät von Quelle, das Simonetta Stereo-Großsuper ST 6501 aus dem Jahr 1965
Ein Radiogerät von Quelle, das Simonetta Stereo-Großsuper ST 6501 aus dem Jahr 1965 © picture alliance / dpa / Daniel Karmann
Von Olga Hochweis · 12.02.2017
Eigenlob stinkt! Doch wenn die Unesco den 13.Februar zum Welttag des Radios ausruft, dann nutzen wir Radio-Menschen den Sonntagmorgen mit Vergnügen für eine musikalische Verbeugung vor diesem einzigartigen Medium. 
Zum ersten Mal wurde der Welttag des Radios vor fünf Jahren begangen, am 13. Februar 2012 – als Erinnerung an die Gründung des United Nations Radio 1946. Speziell die politische Dimension des Rundfunks hat dabei eine zentrale Rolle gespielt: In vielen Regionen der Welt ist er immer noch die Informationsquelle schlechthin.
Radio in kleinsten Sprachen und Dialekten lässt Menschen auch an einsamsten Orten weltweit an Prozessen der Meinungsbildung teilhaben. Es kann Menschenleben retten in Notfall-Situationen und bei Katastrophen. Das Radio ist das Massenmedium mit der größten Hörerschaft rund um den Globus. Und diese Popularität verdankt es neben all den genannten bildungspolitischen Aspekten vor allem seiner akustischen und sinnlichen Faszination: in der radiophonen Verbindung von Stimmen, Musik, Geräuschen und vielem mehr, was das vielzitierte Kino im Kopf des Hörers auslösen kann.
So hat sich die Prognose des Pop-Songs der Buggles aus dem Jahr 1980 mit dem Titel "Video killed the Radio Star" nicht bewahrheitet. Das Radio ist quicklebendig – ein Klassiker und doch unmittelbar am Puls der Zeit – inhaltlich wie auch in seiner Präsentation.

Musikalische Histörchen

Angelo Branduardi wurde am 12. Februar 1950 in Cuggiono bei Mailand geboren. Seinen deutschen Fans setzte er 1977 einen Wasserfloh ins Ohr. Sein Lied "La pulce d’acqua" erreichte Platz 1 und Branduardi wurde ein gefeierter Sänger. Er ist nicht nur ausgebildeter Geiger, sondern hat auch einen Doktortitel in Philosophie. Die Musikwissenschaft siedelt den Cantautori in der Nähe der Genueser Schule an, die stark durch die Lieder von Fabrizio De André geprägt ist. Branduardis Musik lebt durch Einflüsse aus der Märchen- und Sagenwelt, aber auch jüdische und keltische Einflüsse sind in seinen Liedern zu finden. Als Filmmusikkomponist ist Branduardi besonders durch "Momo" in Deutschland bekannt. In den letzten Jahren hat er sich hauptsächlich mit italienischer Renaissancemusik beschäftigt ("Futuro Antico").
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Filmrätsel

Er ist 20 Jahre alt und geistig behindert. Die Einwohner von Anderson in South Carolina nennen ihn nur RADIO, denn nie ist er ohne Radio anzutreffen. Keine Fiktion, sondern ein Film nach einer wahren Begebenheit aus dem Jahr 1976. Hauptdarsteller Cuba Gooding junior wurde für den Black Reel Award nominiert, aber auch für die Goldene Himbeere. Und wie heißt der Film?
Auflösung: "Sie nennen ihn Radio"

Brillant oder Bullshit!?
Das Wochenchaos

Kennen Sie das auch - diese Ermattung angesichts all des geegnwärtigen Bullshits? Da gibt's was gegen, ganz ohne Nebenwirkungen: nennt sich "Rechtstaat". Und zur Erfrischung täglich neue Urteile - gegen den Schriftsteller Akif Pirincci (der die KZs vermisst), gegen den Dresdner Richter Jens Maier (der rechts von der Richterbank gerutscht ist), gegen den NPD-Politiker Maik Schneider (der nicht nur mit Worten gezündelt hat). Brillant.
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