Motor der Seele

Im Schmerz können wir wachsen

Die Grafik eines Kopfes, der mit Blitzen durchzogen ist.
Liebe und Krankheit – innerer und äußerer Schmerz. So nervig er ist, oft treibt er uns an und bringt auch Weisheit und Erkenntnis. © imago / Science Photo Library
Von Oliver Schwesig · 12.04.2015
Mal süß, meist jedoch unerträglich. Der Schmerz ist aus der menschlichen Existenz nicht wegzudenken. Manche plagt er ein Leben lang. Und niemand vergisst das erleichternde Gefühl, wenn der Schmerz weg ist. Für kaum etwas anderes wenden wir soviel Energie auf, um es zu vermeiden. Doch wer hinter den Schmerz schaut, findet Weisheit und Wachstum.
"Das Glück ist einzig heilsam für den Leib, die Kräfte des Geistes jedoch bringt der Schmerz zur Entfaltung", notierte der französische Schriftsteller Marcel Proust vor gut 100 Jahren in seinem Roman "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit". Erstaunlich – so körperlich der Schmerz auch oft ist, wachsen kann an ihm nur der Geist. In Büchern und Filmen erleben wir es.
Ein künstlerisches Leitmotiv
Die Helden fahren erst in Schmerz und Bedrängnis (innerer und äußerer) zur Höchstform auf. Der eingesperrte Graf von Monte Christo, Superspion James Bond, der verraten wird, oder Robert Redford, der auf dem weiten Meer in "All is lost" in höchste Seenot gerät.
Aber auch im echten Leben finden wir diese Geschichten: Johnny Cash, der erst im Angesicht großer Krankheit und des nahenden Todes sein unfassbares Alterswerk, die "American Recordings" schuf. Oder der Freiheitskämpfer Nelson Mandela, der durch den scheinbar endlosen Schmerz einer jahrzehnetlangen Gefängnishaft geht, und am Ende sein Volk in die Freiheit führt. Und deshalb: Haben wir den Mut, die Weisheit, das Wachstum hinter dem Schmerz zu finden!

Musikalische Histörchen
An diesem Tag, manche sagen aber auch bereits einen Tag zuvor, erscheint in good old England die Single einer jungen Band. Die B-Seite, so nannte man damals den zweiten, von der Plattenfirma als unwichtiger angesehenen Song, wurde mit einer Dankesadresse an ein Mädchen gefüllt und spielte auch im weiteren Verlauf der Bandkarriere keinen weitere bedeutende Rolle. Die A-Seite dann umso mehr, denn ganze 17 Wochen verteidigte sie die Spitzenposition in der britischen Hitparade. Und nun die große Frage, um welche Band handelte es sich und wie hieß der Titel?

Die Rätselauflösung
Der Song "From Me To You" mit der B-Seite "Thank You Girl" wurde von den Beatles am 12. April 1963 in Großbritannien veröffentlicht. Während er in England rund 17 Wochen (andere Quellen sprechen von 21 Wochen) auf Platz 1 der Charts stand, konnte er sich in den USA überhaupt nicht durchsetzen. Nur etwa 4000 Platten sollen davon verkauft worden sein.
Das Werbeschild eines Beatles Shops in Liverpool
Das Werbeschild eines Beatles Shops in Liverpool© picture alliance / dpa / Peer Grimm

Auflösung Dichterrätsel
Im Dichterrätsel las Erich Kästner seine "Sachliche Romanze", am Klavier: Michael Proksch. Der 1974 in München verstorbene Schriftsteller und Dichter wird oft nur auf seine Kinder- und Jugendbücher. Seine durchaus bissige Zunge war aber auch im Kabarett zu erleben, in seinen Glossen für "Die Weltbühne" oder die "Vossische Zeitung", aber auch in den versteckten Anspielungen in den Dialogen als Drehbuchautor für den Film und in vielen seiner Gedichte. Die "Sachliche Romanze" entstand 1928 und wurde wahrscheinlich durch die Trennung von seiner Jugendliebe Ilse Julius inspiriert.

Ein Mann betrachtet am 06.11.2013 in Marbach (Baden-Württemberg) im Literaturarchiv Bilder, die den Schriftsteller Erich Kästnerzeigen. Rund 3000 Bilder aus dem Nachlass Kästners liegen sauber archiviert im Marbacher Literaturarchiv.
Bildnachlass von Erich Kästner.© picture alliance / dpa / Jonas Schöll

Radiorätsel
Wir suchten den französischen Chemiker Louis Pasteur. In unserem Kalenderblatt haben wir am 9.April über ihn und seinen bedeutenden Vortag an der Pariser Sorbonne, über die Wirkung und Bekämpfung von Keimen, berichtet. Louis Pasteur war einer der Gründerväter der Mikrobiologie und Bakteriologie. In Frankreich feierte man ihn wie einen Nationalhelden.
Hier können Sie das Kalenderblatt nachhören.

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