Nilz Bokelberg

"Dankbarkeit macht das Leben angenehmer"

33:56 Minuten
Porträtfoto von Nilz Bokelberg mit Brille und Bart.
Als Jugendlicher war Nilz Bokelberg einer der ersten Moderatoren beim Musiksender Viva. © Imago / Horst Galuschka
Moderation: Caro Korneli · 10.09.2021
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Mit 17 zählt Nilz Bokelberg zu den ersten Moderatoren beim Musiksender Viva. Als jugendlicher Star lernt er, dass nichts selbstverständlich ist. Heute ist er dankbar für Begegnungen mit Menschen und besonders für die Begegnung mit der Frau an seiner Seite.
Mit 17 Jahren änderte sich das Leben von Nilz Bokelberg radikal. Der Musiksender Viva ging auf Sendung und Jugendliche in ganz Deutschland kannten plötzlich sein Gesicht. Er gehörte zu den ersten Moderatoren und war auf einmal ein Fernsehstar.
"Damals habe ich alles im Leben für selbstverständlich gehalten, doch irgendwann war das plötzlich alles weg", erzählt er.

Dankbarkeit als Grundhaltung

Weil er erfuhr, dass das Leben, das er führte, nicht selbstverständlich ist, sei er heute viel dankbarer, für das, was er jetzt habe. "Dankbarkeit ist eine Grundhaltung, die das Leben viel angenehmer macht."
So freut er sich heute viel mehr über Dinge und Menschen, die in sein Leben kommen, und weiß: All das ist nicht selbstverständlich.
Caro Korneli und Nilz Bokelberg im Studio mit Mikrofonen.
Caro Korneli und Nilz Bokelberg sprechen über Dinge, die sie nicht beherrschen - zum Beispiel Autofahren.© Deutschlandradio / Nicolas Hansen
Was für Bokelberg auch nicht selbstverständlich ist, sind Dinge, die andere Menschen können, er aber nicht. Er kann zum Beispiel nicht schwimmen. Mit wilden Armbewegungen, die im entferntesten ans Kraulen erinnern, könne er sich über Wasser halten, erzählt er. Das habe auch schon zu lustigen Erlebnissen geführt.
Ein Höhepunkt in seiner Heimatstadt Wesseling war in seiner Jugend das 24-Stunden-Schwimmen im örtlichen Schwimmbad. Besonders ausdauernde Schwimmer wurden mit Medaillen ausgezeichnet. Bokelberg schaffte mit Ach und Krach gerade so eine Bahn, ohne unterzugehen. Freunde von ihm, feierten ihn dafür aber mit einer Medaille. "Ich habe schwimmerisch alles erreicht", sagt er lachend.
Auch Autofahren habe er nie gelernt. Doch das würde er gerne ändern. Er empfinde es als ungerecht seiner Frau gegenüber, die lange Strecken dann alleine fahren müsse. Dann bedaure er sie, denn Maria sei die Frau seines Lebens. Nie war er glücklicher, als mit ihr.
Kennengelernt haben sich die beiden, als er 40 war. Darüber ist er froh: "Das war der Moment, in dem ich dafür bereit war", meint er. "Früher hätte ich sie vielleicht für selbstverständlich gehalten, heute bin ich dankbar, dass sie in meinem Leben ist."
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