Nach zwölf Jahren aus dem Gefängnis

"Alles Gute und auf Nimmerwiedersehen!"

37:22 Minuten
Blick auf ein Gefängnistor welches am oberen Ende mit Stacheldraht verstärkt ist.
Wie findet man sich draußen noch zurecht, wenn die Gefängnismauern einem zu vertraut geworden sind? © Imago / Eibner
Moderation: Utz Dräger · 26.03.2021
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René rächte seinen kleinen Bruder und wurde zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Nun steht seine Entlassung an. Doch die Welt draußen ist ihm fremd geworden.
René wirkt wie ein Krieger: groß, muskulös, tätowierte Arme, kahlgeschorener Kopf. Auf den Hofgängen strafft er seinen Körper, setzt eine harte Miene auf und keiner traut sich an ihn ran. Im Knast weiß er, wie es läuft.
Wie es wird, wenn er wieder draußen ist, das weiß er nicht.
An einem Frühlingstag ist es dann so weit: René passiert die Gefängnisschleuse und steht draußen. Nach zwölf Jahren Gefängnis beginnt für ihn ein neues Leben in Freiheit. Die Vögel zwitschern, es regnet.
Im Gefängnis hatte er ein Dach über dem Kopf und ein Bett am Abend. Wo er heute Nacht schlafen wird, weiß René nicht. Mit zwei Kartons seiner Habseligkeiten, einer Schachtel Zigaretten und 1.467 Euro in der Tasche macht René sich auf in sein neues Leben.
Die Autorin Heike Bittner hat René bei einem Theaterprojekt im Gefängnis kennengelernt und ihn zwei Jahre begleitet.
(nog)
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