Auf der Suche nach dem Glück

Wie viel Geld macht glücklich?

06:48 Minuten
Ein Gehirn, das aus Dollar-Geldscheinen gebildet wird.
Wieviel Geld glücklich macht, spielt sich im Kopf ab. Bescheidenheit oder Gier, Großzügigkeit oder Geiz sind ganz individuelle Eigenschaften. © Unsplash / Morgan Housel
Von Helene Nikita Schreiner · 10.03.2021
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Das Verhältnis zum Geld ist sehr unterschiedlich. Doch ganz gleich, wie viel Geld jemand verdient, es spielt im Leben immer eine Rolle. Wie viel Geld glücklich macht, hängt von der individuellen Einstellung zum Geld ab.
Manch einer rechnet sich zur gehobenen Mittelschicht, verdient aber Millionen. Andere würden nie einen Wein trinken, der weniger als fünf Euro kostet. Einige Superreiche erkennt man nicht, weil sie so unscheinbar auftreten. Und andere machen sich nicht viel aus Geld und sind mit dem bisschen zufrieden, was sie haben. Aber viele Familien mit geringem Einkommen müssen jeden Euro zweimal umdrehen.

Teil 1: Schnäppchenjäger Klausi

Sale in den Geschäften in Freiburg im Breisgau.
Klaus ist ein Sparfuchs. Prozente ziehen ihn magisch an.© Imago / Petra Schneider
"Es gibt größere Beleidigungen, als geizig zu sein", sagt Klausi. Er bekennt sich dazu, ein Schnäppchenjäger zu sein. Und so guckt er regelmäßig auf der Internetseite seines Supermarktes, was im Sonderangebot ist. Sekt und Süßigkeiten stehen ganz weit oben auf seiner Beuteliste.

Teil 2: Enissa Amani über Statussymbole

Enissa Amani auf der Bühne mit einem Mikrofon in der Hand.
Enissa Amani ist stolz darauf, sich teure Dinge leisten zu können. Sie postet Bilder davon in sozialen Netzwerken.© IMAGO / Future Image
Enissa Amanis Eltern kamen Mitte der 80er-Jahre aus dem Iran nach Deutschland. Enissa war damals gerade mal vier Jahre alt. "Ich bin da so reingewachsen", sagt sie heute, "unsere finanziellen Verhältnisse waren schlecht, aber das war meine Normalität."
Heute tritt die 39-Jährige mit ihrem Comedy-Programm auf Bühnen und im Fernsehen auf. Sie verdient gut und zeigt das auch gerne, indem sie sich teure Dinge gönnt.

Teil 3: Bloß raus aus Hartz IV

Sarah-Lee Heinrich lehnt an einer Glasfassade und blickt in die Kamera.
Sarah-Lee Heinrich wuchs als Tochter einer alleinerziehenden Mutter auf. © Elias Keilhauer
Dass Sarah-Lee Heinrich heute studiert, betrachtet sie nicht als selbstverständlich. Sie habe gute Lehrer gehabt, die ihr Potenzial erkannten. Und sie hatte eine Tante, die sie finanziell unterstützt hat. Sarah-Lee Heinrich wuchs bei ihrer alleinerziehenden Mutter auf, die, soweit Sarah-Lee zurückdenken kann, immer von Hartz IV lebte.
Sarah-Lee war Mitbegründerin der Grünen Jugend in Unna. Sie war schon früh politisch aktiv. Heute engagiert sie sich für Menschen, die in Armut leben. Sie weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, mit etwas mehr als 400 Euro im Monat auskommen zu müssen.

Teil 4: Die erste eigene Wohnung oder der Neid der Anderen

Porträt von Madeleine Darya Alizadeh.
Mit 28 Jahren gründete Madeleine Darya Alizadeh ihr Fair-Fashion Label.© Marina Noisternig
Bei Instagram hat die österreichische Unternehmerin, Autorin und Influencerin Madeleine Alizadeh weit über 300.000 Follower. Die 32-Jährige führt ein Leben in der Öffentlichkeit. Sie gründete vor einigen Jahren ihr eigenes Modelabel und beschäftigt mehrere Angestellte. Sie hat all dies aus eigener Kraft geschafft.
Alizadeh steht zu ihrem Erfolg und spricht offen über Geld. Sie sagt von sich, sie sei reich. Vor Kurzem kaufte sie ihre erste eigene Wohnung in Wien. Stolz postete sie davon Bilder. Doch mit dem Erfolg und ihrer Offenheit kam auch der Neid der Anderen.

Teil 5: Lena - Die Millionenerbin

Illustration einer großen Hand, die eine Servierglocke hochhebt, unter der ein Geldhaufen liegt. Eine Geschäftsfrau und ein Geschäftsmann stehen daneben und freuen sich über das Geld.
Lena war bereits erwachsen, als sie erfuhr, dass sie ein millionenschweres Unternehmen erben wird.© imago / Ikon Images / Mark Airs
Lena wuchs in einer ganz normalen Familie auf - jedenfalls dachte sie, es sei eine ganz normale Familie. Als sie älter wurde, sprach ihr Vater immer häufiger mit ihr und ihrer Schwester über Geld und über das Familienunternehmen. Das Unternehmen spielte für Lena im Alltag keine Rolle, weil es nicht am Wohnort, sondern weiter entfernt war.
Nur langsam wurde ihr klar, dass es sich nicht um einen kleinen Handwerksbetrieb handelt, sondern um ein großes Unternehmen. Lena studierte Soziale Arbeit und bewegte sich in politisch linken Kreisen. Sie beschäftigte sich mit Gerechtigkeitsthemen und Fragen über die Verteilung von Geld und Wohlstand. Langsam wurde ihr klarer, sie ist selbst reich. An diesen Gedanken musste sie sich erst gewöhnen.
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