Intelligent, arrogant und geläutert

"Ich musste damit umgehen lernen"

36:11 Minuten
Illustration eines Mannes im Anzug, der in einem Eiswürfel eingefroren ist.
Kühl und einsam wurde es um Daniel. Als Schüler musste er lernen, seine Intelligenz nicht in den Mittelpunkt zu stellen. © imago images / Ikon Images
Moderation: Utz Dräger · 05.03.2021
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Schon in der Schule konnte Daniel jede Frage beantworten. Nichts fiel ihm schwer. Er wusste alles. Mitschüler fanden ihn arrogant. Dank seiner Mutter lernte Daniel Mügge mit seiner Intelligenz umzugehen. Heute ist er ein anerkannter Wissenschaftler.
Mitschüler mieden Daniel, als er noch im westfälischen Steinfurt zur Schule ging. Er galt als arrogant. In der Schule gab es für ihn keine echten Herausforderungen. "Ich wollte in dem Alter auch, dass andere mitschneiden, dass ich das alles weiß und mich nicht mal großartig dafür krumm machen muss", sagt er heute. Daniel Mügge ist mittlerweile Professor für politische Arithmetik an der Universität von Amsterdam.

Daniel musste lernen, zurückzustecken

Seine Mutter half ihm, seine sozialen Kompetenzen auszubauen. Sie vereinbarten Aufgaben für Daniel. Er sollte andere Menschen ausreden lassen und nicht immer als Erster zeigen, dass er eine Antwort bereits weiß. Dazu zählte auch, sich für sein Gegenüber zu interessieren. Er musste lernen, zurückzustecken.
Später im Studium kam Daniel seine Begabung zu Gute. Dort wurde er auch wegen seiner Fähigkeiten anerkannt. Oft wurde er vorgeschickt, wenn es darum ging, etwas für die ganze Gruppe herauszuholen. Doch weil er trainiert hatte, nicht immer überall der Erste oder der Beste zu sein, blieb er oft auch hinter seinen Möglichkeiten zurück. Damit habe er auch manche Kommilitonen enttäuscht.
Heute ist Daniel Mügge ein anerkannter Wissenschaftler. Für seine Promotion erhielt er eine Auszeichnung. An der Universität von Amsterdam hat er den Lehrstuhl für politische Arithmetik. Der Weg dorthin war nicht immer leicht, aber er hat gelernt, mit seinen Fähigkeiten zu leben.
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