Plus Eins Extra: Lockerungsübungen (1)

Ein Ausflug ist was ganz Besonderes

04:59 Minuten
Im Hintergrund ist das Dach einer chinesischen Pagode zu sehen. Im Vordergrund die Blüte eines Rhododendrons.
Frühling im Botanischen Garten in Berlin. Am ersten Tag der Öffnung zieht es viele Besucher in die Grüne Oase in der Stadt. © Vanja Budde
Von Vanja Budde · 27.05.2020
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Endlich raus an die frische Luft! In Berlin durfte man eine Zeit lang nicht mal auf einer Parkbank sitzen. Da kommen die Lockerungen von Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen gerade recht. Die Menschen der Großstadt zieht es raus ins Grüne.
Gleich, nachdem der Botanische Garten in Berlin wieder für Besucher geöffnet war, haben sich Florian Sonntag und seine Freundin Eva Schemmelmann auf den Weg dorthin gemacht. "So ein Ausflug ist etwas ganz Besonderes", sagt Schemmelmann. Einen Tag zuvor hätten sie gleich das Ticket gebucht und seien gestern schon ganz aufgeregt gewesen, sagt sie. "So freut man sich drauf und macht das ganz bewusst, und das kann man vielleicht auch mitnehmen, dass man die Dinge, die man macht, ganz bewusst erlebt."
Eva Schimmelmann und Florian Sonntag stehen im Botanischen Garten und blicken direkt in die Kamera.
Einmal halb durch Berlin fuhr das Paar, um den Frühling nach vielen Wochen zu Hause endlich im Botanischen Garten zu erleben.© Vanja Budde
Beide studieren in Berlin Sozialarbeit und leben in Neukölln. Schemmelmann hat neben ihrem Studium an Schulen als Sozialarbeiterin gearbeitet. Der Job ist nach den Schulschließungen natürlich weggefallen. Sie konnte aber 'mal richtig zur Ruhe kommen, erzählt sie und sieht in der verordneten Zwangspause durchaus Vorteile. So konnte sie sich gut auf ihre Master-Arbeit vorbereiten.
Florian Sonntag hat im Arzneipflanzengarten erstmal ein Selfie neben den lateinischen Bezeichnungen gemacht und an seinen Bruder geschickt, der Gartenbauer ist - also jemand vom Fach. Florian hofft, dass der Bruder dann stolz auf ihn ist. Er selbst studiert Sozialarbeit.
Bei seinem Nebenjob in einem Berliner Supermarkt bemerkt Florian die zunehmende Gereiztheit der Kunden. Aber auf der anderen Seite sei es auch interessant zu sehen, was durch Solidarität in der Gesellschaft alles machbar sei. Dass Menschen für einander einkaufen und sich helfen. "Ich hoffe einfach, dass wir noch mehr davon in die Nach-Corona-Zeit mitnehmen können", sagt er.
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