Das Erbe Preußens

Was von Glanz und Gloria übrig bleibt

55:19 Minuten
Das Brandenburger Tor in Berlin mit der Quadriga. Der Bau wurde von dem preußischen König Friedrich Wilhelm II. in Auftrag gegeben.
Der Bau des Brandenburger Tores wurde von dem preußischen König Friedrich Wilhelm II. in Auftrag gegeben © Getty Images / Universal Images / Eye Ubiquitous
Moderation: Hans-Dieter Heimendahl · 20.12.2020
Audio herunterladen
Staatlicher Kulturbesitz wird infrage gestellt. Das Humboldt-Forum ist im Stadtschlossnachbau in Berlins Mitte eröffnet worden. Doch die Frage ist offen, wem das koloniale Erbe des ehemaligen Preußens gehört und wie mit ihm zu verfahren ist.
Es ist, als wandelte der längst abgeschaffte Staat wie ein Untoter wieder durch die Feuilletondebatten. Was bedeuten preußische Traditionen und was bedeutet es, in diesen Traditionen zu stehen?

Preußen im Bedeutungsgepäck

Welches Bedeutungsgepäck führen wir dabei mit uns? Was ist von Preußen, diesem deutschen Staat, der nach 1945 formell aufgehört hat zu existieren, heute noch übrig?
Weder ist es möglich, auf eine ungebrochene preußische Tradition zu verweisen, wie es mit Teilen des Neubaus mit historisierender Fassade auf Berlins Museumsinsel versucht wird, denn die Alliierten haben Preußen als Staat abgeschafft. Noch können wir so tun, als seien Preußens Glanz und Gloria und die Schattenseite seines Wirkens ferne Vergangenheit: Die Erben der Opfer der Kolonialzeit stehen heute lebendig vor uns, den Erben der Kolonisatoren, und fordern, dass wir uns dieser Verantwortung stellen.
Der Diskurs von Deutschlandfunk Kultur war zu Gast in den Räumen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der vormals preußischen Akademie der Wissenschaften am Berliner Gendarmenmarkt.

Es diskutierten
- Dörte Schmidt, Musikwissenschaftlerin und Historikerin
- Barbara Stolberg-Rilinger, Historikerin
- Christoph Markschies, Präsident der Akademie
Moderation: Hans-Dieter Heimendahl

Mehr zum Thema