Der tschechische Komponist Miloslav Kabeláč

Zur falschen Zeit am falschen Ort

Ein Profilportrait des Komponisten mit Brille in schwarz/weiss-Fotografie
Der Komponist Miloslav Kabeláč (1908-1979) © Archiv Bärenreiter Prag
Von Elisabeth Hahn · 08.10.2019
Er ist einer der wichtigsten tschechischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Trotzdem ist Miloslav Kabeláč bis heute über die tschechischen Grenzen hinaus weitgehend unbekannt. Das hat auch politische Gründe.
Erst waren es die Nationalsozialisten, dann die Zwänge der rigiden kommunistischen Kulturpolitik. Nie konnte der tschechische Komponist Miloslav Kabeláč (1908-1979) künstlerisch frei agieren. Komponiert hat er trotzdem.

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Aus seinem umfangreichen Werkverzeichnis ragen vor allem die acht Sinfonien hervor. Außerdem hat sich Kabeláč als einer der ersten Komponisten mit elektroakustischer Musik auseinandergesetzt.

Moralische Autorität

Inspiriert ist seine Musik unter anderem durch die Folklore seiner Heimat, aber auch durch außereuropäische Musik. Seine Stücke sind durch Monumentalität, Proportionsdenken, Konstruktion eigener Modi und eine besondere Vorliebe für das Schlagwerk gekennzeichnet.
Für den tschechischen Dirigenten Jakub Hrůša stellt Kabeláč auch eine moralische Autorität dar. Denn ungeachtet politischen Drucks und künstlerischer Moden ist sich Miloslav Kabeláč selbst stets treu geblieben.

Zur falschen Zeit am falschen Ort
Der Komponist Miloslav Kabeláč
Von Elisabeth Hahn

Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2019

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