Der Traum von der Gleichberechtigung

Von Brigitte Jünger · 11.12.2012
Neve Shalom – Wahat al Salam bedeutet auf Hebräisch und Arabisch: Oase des Friedens. Das Dorf, das diesen zweisprachigen Namen trägt, liegt zwischen Tel Aviv und Jerusalem und versucht seit 40 Jahren, was sonst in Israel nicht gelingt: gleichberechtigtes Zusammenleben.
25 arabische und 25 jüdische Familien mit israelischer Staatsbürgerschaft teilen nicht nur den Alltag. Sie haben ein bilinguales Schulsystem entwickelt und die School for Peace gegründet, in die jährlich Tausende Erwachsene kommen, um die Friedensarbeit des Dorfes kennenzulernen.

Eine Erfolgsgeschichte, die allerdings errungen werden musste. "Es hat Jahrzehnte gedauert, bis ich meine Wut auf die anderen im Griff hatte!", sagt Rayek, der Besitzer des Dorfcafés. Die Frage bleibt: Kann es wirklich Gleichberechtigung geben, wenn im Rest des Landes der Konflikt weiter schwelt?