Der Tarspieler und Komponist Ali Ghamsari

Junge iranische Klassik

Der Tarvirtuose spielt tief versunken und mit geschlossenen Augen die Langhalslaute im Konzert
Der Tarspieler Ali Ghamsari © Rudolstadt Festival, Doris Joosten (Fotografin)
Von Babette Michels · 25.11.2019
Ali Ghamsari ist ein Meister auf der persischen Langhalslaute. Der junge Iraner schafft außergewöhnliche Verbindungen zwischen westlicher Klassik und neuer Musik.
Ali Ghamsari hat eine große Leidenschaft für die persische Langhalslaute. "Es gibt viele Spieltechniken, die ein Instrumentalist jahrelang zu lernen hat", sagt der junge Iraner, "die Tar gehört zu den am schwersten zu erlernenden Instrumenten überhaupt. Wenn man sie zwei Tage lang nicht spielt und es dann wieder versucht, braucht man viele Stunden, um es wieder zu können. Wir sagen: die Tar hat Schluss gemacht, wie ein Mensch, wie eine Ehefrau. Sie macht Schluss, wenn man sie nicht beachtet."

Musikalischer Brückenbau

Ali Ghamsari wurde 1983 im Iran geboren. Als Interpret und Komponist schafft er ganz besondere Verbindungen zwischen der "westlichen" Klassik und neuer iranischer Musik. Er ist ein Meister der Improvisation. Ghamsari arbeitet mit Perkussionisten, Streichern und Sängerinnen. Nach einem Konzert mit der Sängerin Haleh Seyifzadeh wurde er im Iran mit einem mehrmonatigen Auftrittsverbot belegt.
Die CD "Bach & Sufi" hat Ali Ghamsari 2018 gemeinsam mit den Sängerinnen Haleh Seyifzadeh und Elisabeth Hetherington sowie dem Nederlands Blazers Ensemble eingespielt. Durch seine beeindruckenden Auftritte beim Rudolstadt Festival 2019 machte er nun auch ein großes Publikum in Deutschland auf sich aufmerksam.
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