Der Tag mit Ilko-Sascha Kowalczuk

Der Fall Maaßen - alles nur ein Missverständnis?

Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk
Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk © dpa / picture alliance / Horst Galuschka
Moderation: Anke Schaefer · 11.09.2018
Mit dem Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk sprechen wir über die neuesten Entwicklungen im Fall Maaßen. Wir fragen, was den Ex-Bürgerrechtler Frank Richter bei der OB-Wahl in Meißen erfolgreich macht - und, wie Viktor Orbán vom Hoffnungsträger zum Buhmann wurde.
Im Streit um die Echtheit des "Hetzjagd"-Videos rudert Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen jetzt offenbar zurück. Nach einem Medienbericht hat er in einem Schreiben an Bundesinnenminister Seehofer (CSU) seine Aussagen aus dem Interview mit der "Bild"-Zeitung vom vergangenen Freitag relativiert. In dem Bericht heißt es, Maaßen bestreite nicht länger die Authentizität des Videos, sondern lediglich dessen ungeprüfte Veröffentlichung durch die Medien. Hinsichtlich seiner ursprünglichen geäußerten Zweifel an der Echtheit sagte Maaßen, er sei falsch verstanden worden.

Was ist bloß aus Viktor Orbán geworden?

Reicht das als Erklärung, um die Wogen zu glätten, oder ist der angerichtete Flurschaden einfach zu groß? Das fragen wir unseren heutigen Studiogast, den Berliner Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk.
Außerdem in der Sendung: Der Mann, dem die Bürger vertrauen? Der parteilose Ex-Bürgerrechtler Frank Richter gewinnt die erste Runde der Oberbürgermeisterwahl in Meißen. Und: Viktor Orbán - von Europas Hoffnungsträger zum Buhmann? Sowie: Was würden Sie lesen? Die Shortlist zum Deutschen Buchpreis ist da.

Ilko-Sascha Kowalczuk (*1967 in Ostberlin) ist Historiker und Publizist. Nachdem er im Alter von 14 Jahren eine Verpflichtungserklärung widerrief, NVA-Offizier zu werden, verweigerte man ihm Abitur und Studium. Nach der Wende studierte er Geschichte und arbeitet heute in der Stasi-Unterlagenbehörde als wissenschaftlicher Mitarbeiter. 2015 erschien sein Buch "Endspiel: Die Revolution von 1989 in der DDR".

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