Der Tag mit Hajo Schumacher

Bayerischer Denkzettel und die Folgen

Portrait von Hajo Schumacher vor dem Mikrofon im Studio.
Der Journalist Hajo Schumacher analysiert die Auswirkungen der Bayern-Wahl © Deutschlandradio / Malte E. Kollenberg
Moderation: Korbinian Frenzel  · 15.10.2018
Nach der Bayern-Wahl ist viel von einer historischen Dimension die Rede. Unser Studiogast, der Journalist Hajo Schumacher sagt dagegen, das Ergebnis sollte nicht überbewertet werden. Wir sprechen mit ihm über die Auswirkungen auf Parteien und Bundespolitik.
In München und Berlin beraten die Parteispitzen über das Ergebnis der Landtagswahl in Bayern. CSU-Chef Seehofer erklärte nach der Bayern-Wahl, er wolle weiter Verantwortung tragen. Sein Ziel sei es, die politische Familie der CSU zusammenhalten. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Ramsauer sagte dagegen, angesichts der dramatischen Verluste müsse eine Führungsdebatte einsetzen – und hat dabei Seehofer im Visier. Kann die CSU einfach weiterregieren mit den Freien Wählern, als sei nichts geschehen, fragen wir unseren Studiogast, den Journalisten Hajo Schumacher. Er findet den Führungsstil der Partei erstaunlich altmodisch.
Nach den Ergebnissen der Bayern-Wahl wirken gleich drei Parteichefs von CSU, CDU und SPD wie angezählt. Die Auswirkungen auf die Bundespolitik besprechen wir deshalb mit unserem Hauptstadtkorrespondenten Frank Cappelan.

Schlechte Stimmung bei der SPD

Nach dem schlechten Ergebnis seiner Partei bei der Landtagswahl in Bayern hat SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil einen neuen Stil in der Regierungskoalition gefordert. "Ich bin mir sicher, dass wir Konsequenzen daraus ziehen müssen", sagte er in der ARD. Der erste Schritt sei nun, dass "wir in der Regierungsarbeit in Berlin einen neuen Stil brauchen". Die große Koalition habe durch ihre Art und Weise des Regierens Vertrauen verloren. Wer rettet jetzt die SPD?
CDU-Vize Armin Laschet fordert nach der Bayern-Wahl ein Ende der Diskussion um einen Rechtsruck der Unionsparteien. "Wir müssen jetzt nach dem Ergebnis klipp und klar erkennen, ein Rechtsruck ist falsch", sagte er in der ARD: Die Union könne in der Mitte nur gewinnen. Dort seien jetzt die Grünen die eigentlichen Wettbewerber der CDU, sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident.

Hajo Schumacher, geboren 1964 in Münster, arbeitete von 1990 bis 2000 beim Nachrichtenmagazin "Spiegel". Später leitete er die Redaktion des Lifestyle-Magazins "Max". Heute ist er als freier Journalist und Autor für Tageszeitungen, Magazine, Hörfunk, Online und Fernsehen in Berlin tätig. Bekannt wurde der passionierte Läufer Schumacher außerdem als "Achim Achilles" mit einer regelmäßigen Laufkolumne.

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