Der Tag mit Birte Förster

Heftige Debatte über Aufnahme von Flüchtlingen nach Brand in Moria

30:47 Minuten
Birte Förster auf der Frankfurter Buchmesse 2018
Für die Historikerin Birte Förster ist die Lage der Flüchtlinge auf Lesbos inakzeptabel. © Heike Huslage-Koch
Moderation: Axel Flemming  · 12.09.2020
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Nach dem Brand im Flüchtlingslager Moria sind Tausende von Menschen obdachlos. Die Hilfe für die Insel Lesbos läuft langsam an, aber die Debatte über die Aufnahme von Flüchtlingen in anderen EU-Staaten führt bisher nicht zu praktischen Schritten.
Tausende Männer, Frauen und Kinder haben auf Lesbos die vierte Nacht im Freien verbringen müssen. Die griechische Regierung verstärkt inzwischen den Auf- und Ausbau eines provisorischen Lagers für die Migranten, die in Moria gelebt haben.
Über die Frage, welcher EU-Mitgliedsstaat wann wie viele Menschen aufnimmt, wird weiter intensiv diskutiert. Der Bewerber um den CDU-Vorsitz, Norbert Röttgen, bekräftigte seine Forderung, dass Deutschland schnell 5000 Menschen aufnehmen sollte. Bisher ist die Bundesregierung aber nur zur Aufnahme einiger weniger Kinder und Jugendliche in Deutschland bereit, was auf viel Kritik stößt. Wir sprechen darüber mit unserem Studiogast, der Historikerin Birte Förster.

Weitere Themen der Sendung sind:

  • Zukunftsprojekte: EU-Politik in Afrika
  • Giftanschlag auf Nawalny: Folgen für die Russlandpolitik
  • Corona-Demonstrationen: Sind die Proteste demokratiegefährdend?
  • Datenschutz: Restaurants schlampen bei Corona-Listen

Die Historikerin Birte Förster ist Akademische Oberrätin an der Universität Bielefeld mit dem Schwerpunkt Globalgeschichte. Sie arbeitet zu den Themen Infrastrukturgeschichte, Geschichte der Dekolonisierung, neuere Politikgeschichte, Geschlechtergeschichte und Mediengeschichte. 2015 war sie Mitbegründerin des Blogs "gefluechtet.de". Zuletzt erschien von ihr 2018 das Buch "1919. Ein Kontinent erfindet sich neu".

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