Der Tag mit Alan Posener

Parteienlandschaft im Umbruch

Der britisch-deutsche Journalist Alan Posener zu Gast bei Deutschlandfunk Kultur.
Der Journalist Alan Posener © Deutschlandradio – Laura Lucas
Moderation: Mirjam Kid  · 03.08.2018
Über Seehofers Bierzeltreden und eine linke Sammlungsbewegung sprechen wir mit dem Journalisten Alan Posener ("Welt). Neben den Verschiebungen in der Parteienlandschaft geht es um die Frage, ob im Fußball ein veraltetes Menschenbild vorherrscht.
Die Bierzelt-Rede von Bundesinnenminister Horst Seehofer in der bayerischen Heimat hatte es in sich. "Sie glauben gar nicht, wie schön es ist, wenn man aus der Bundeshauptstadt ins gelobte Land zurückkommt", sagte der CSU-Politiker in Töging am Inn. "Kampagnen" beschäftigten ihn nicht, rief er seinen Anhängern zu. "Genau diejenigen, die jeden Tag dafür eintreten, dass man in der Politik Anstand und Stil zu bewahren hat, überschütten mich mit Worten und Eigenschaften und Attributen, die weit unter der Gürtellinie liegen." Wir sprechen über diesen Auftritt und deren politische Wirkung mit unserem Studiogast, dem Journalisten Alan Posener.

Linke Sammlungsbewegung am Start

Uns beschäftigt auch, dass sich auf der anderen Seite des politischen Spektrums eine neue linke Bewegung gründen soll. Außer den Initiatoren Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine sind allerdings bisher nur wenige Unterstützer namentlich bekannt. Die Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag nennt als Termin für den Start den 4. September. Welchen Effekt könnte das haben?

Rassismus-Debatte

DFB-Kapitän Manuel Neuer hat sich erstmals zum Rücktritt von Mesut Özil aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft geäußert und Verständnis für den Schritt gezeigt. "Es ist die Entscheidung jedes einzelnen Spielers. Die Gründe muss man für sich selbst suchen, und die hat er dann auch gefunden", sagte Neuer am Rande des Trainingslagers von Bayern München in Rottach-Egern. Man müsse wieder die Spieler haben, die wirklich stolz seien, für die Nationalmannschaft zu spielen und alles dafür geben, für das eigene Land zu spielen, damit man wieder in die Erfolgsspur komme. Was ist das für ein Menschenbild im deutschen Fußball und was bedeutet es angesichts der Debatte über Rassismus in Deutschland?
Die heutige Kolumne der Köchin Sarah Wiener beschäftigt sich mit der Frage, was gute und schlechte Fette sind.

Alan Posener wurde in London geboren und wuchs in Kuala Lumpur und Berlin auf. Er war Lehrer und freier Autor und kam erst spät zum Journalismus, wo er sich schnell einen Namen als pointierter Kommentator und Blogger gemacht hat. Heute ist er Korrespondent für Politik und Gesellschaft bei der "Welt"-Gruppe. Posener hat zahlreiche Bücher geschrieben, zuletzt "Imperium der Zukunft - Warum Europa Weltmacht werden muss" (Pantheon 2007) und "Benedikts Kreuzzug: Der Kampf des Vatikans gegen die moderne Gesellschaft" (Ullstein 2009).

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