Der Tag mit Adriana Lettrari

Wie der Bundestag ohne neue Regierung arbeitet

Adriana Lettrari
Die Politologin Adriana Lettrari © Hendrik Rauch
Moderation: Korbinian Frenzel  · 14.12.2017
Im neuen Bundestag herrscht schon wieder Arbeitsroutine, während die Regierung noch auf sich warten lässt. Die Politologin Adriana Lettrari glaubt dennoch, dass gerade die Schwächen des Parlamentsbetriebs umso deutlicher zutage treten. Die Büro-Organisation der Abgeordneten benötige dringend einen Innovationsschub.
Während die Deutschen vermutlich noch länger auf eine neue Regierung warten müssen, tagt der neue Bundestag regelmäßig und versucht seiner Arbeit nachzugehen. Unser Studiogast, die Politologin und Kommunikationswissenschaftlerin Adriana Lettrari, hat als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei grünen Abgeordneten eigene Erfahrungen gesammelt und dem Bürobetrieb ihre Dissertation gewidmet. Wir debattieren mit ihr, wie sich die politische Arbeit in Zeiten innerparlamentarischer Unsicherheit gestaltet.
Ein weiteres Thema ist der letzte EU-Gipfel in diesem Jahr, der eigentlich ganz im Zeichen des Aufbruchs stehen sollte. Doch der Streit der Mitgliedstaaten über die Flüchtlingspolitik überschattet das Treffen der Staats- und Regierungschefs in Brüssel. Unsere Korrespondentin Bettina Klein berichtet aus der EU-Metropole, wo die Trennlinien in der Migrationspolitik verlaufen.

PR-Show für Putin in Moskau

Der russische Staatschef Wladimir Putin hat bei seiner jährlichen Pressekonferenz in Moskau angekündigt, als unabhängiger Kandidat antreten zu wollen. Er hoffe dabei auf breite Unterstützung der politischen Parteien und der russischen Gesellschaft. Seine Wiederwahl im März 2018 gilt ohnehin als sicher, deshalb sprechen wir mit dem Journalisten und Russlandkenner Thomas Franke über Putins Machtstellung in der Russischen Föderation und die Schwäche der Opposition.
Wenn die US-Telekom-Aufsicht FCC heute die Netzneutralität in den USA abschafft, könnte diese bahnbrechende Entscheidung auch in Europa Konsequenzen haben. Dabei geht es nicht nur um das Ende des offenen, globalen Internets, sondern auch um neue Geschäftsmodelle, kommerzielle Überwachung und die digitale Zukunft.

Adriana Lettrari, geboren 1979 in Neustrelitz, ist in Rostock aufgewachsen. Sie studierte Politik- und Kommunikationswissenschaften und schrieb ihre Dissertation über die Abgeordnetenbüros im Deutschen Bundestag. Bis 2011 arbeitete Lettrari selbst als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundestag, als Fraktionsgeschäftsführerin im Landtag Mecklenburg-Vorpommern sowie als Systemische Beraterin bei Königswieser&Network. Sie war Mitgründerin der Initiative Dritte Generation Ostdeutschland und wurde für ihr zivilgesellschaftliches Engagement mit der Auszeichnung "Frau Europas 2016" und "Woman of Europe" geehrt.

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