"Der Saal ist ein einziges Wunder"

15.10.2013
Es sei in der Berliner Philharmonie so, "dass man besser hört, was man auch sieht", sagt Architekt Stephan Braunfels. Innen sei der Bau großartig: Der Raum sei gleichzeitig groß und intim und lasse sich von jeder Ecke aus anders erleben. Bereits in der ersten Reihe sitze man auf Augenhöhe.
"Das Besondere aber ist, dass das Orchester in einer Weise in der Mitte sitzt, dass man glaubt, es mit Händen greifen zu können", so der Architekt, der unter anderem den Parlamentsneubau des Paul-Löbe-Hauses in Berlin entworfen hat.

Braunfels betonte, wie wichtig die innere Architektur der Weinbergterrassen für das Klangerlebnis sei: "Es ist einfach so, dass man besser hört, was man auch sieht." Man sitze bereits in der ersten Reihe auf Augenhöhe: "Hier sieht man eigentlich jeden Musiker immer und ständig, und das steigert natürlich das Hörerlebnis enorm."

Braunfels hob auch die historische Bedeutung des Scharoun-Baus hervor, der heute vor 50 Jahren eingeweiht wurde. Während des Nationalsozialismus habe Albert Speer mit seinem Klassizismus die ganze Stadt umbauen wollen. "Da war die Philharmonie wirklich ein Fanal, das dagegen gesetzt wurde, an organischer, freier, offener Architektur für eine freie, offene Gesellschaft", so Braunfels.


Das vollständige Gespräch mit Stephan Braunfels können Sie mindestens bis zum 15.3.2014 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
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