Der lange Lauf gegen das Virus

Ralph Ehrlich
Ralph Ehrlich © Ronny Blaschke
Von Ronny Blaschke · 28.11.2010
In Deutschland leben 67.000 Menschen mit HIV und Aids. Immer mehr von ihnen wollen sich nicht mehr nur auf Medizin verlassen, sie treiben Sport – gern und viel. Um ihr Immunsystem zu stärken, ihr Selbstwertgefühl zu steigern, Kontakte zu knüpfen.
Einer von ihnen ist der Berliner Läufer Ralph Ehrlich. Nach seiner HIV-Diagnose 1995 glaubte er, sein Leben sei zu Ende, er verfiel in Depressionen und isolierte sich. Erst ein Laufprojekt hellte seine Stimmung auf. Er trainierte in Maßen, steigerte sich, bestritt den Berlin-Marathon. Seine Blutwerte haben sich durch den Sport verbessert.

Ebenso erging es HIV-positiven Mitgliedern einer Berliner Schwimmgruppe. Allerdings haben sie Probleme, ein Schwimmbad zu finden, so bald ihre Gesundheit angesprochen wird. Immer noch sehen sich Infizierte im Alltag mit Diskriminierung, Ausgrenzung, Mobbing konfrontiert. Gegen diese Erfahrung mussten sich auch bekannte Profisportler stemmen: Zum Beispiel in den USA der Basketballspieler Magic Johnson oder der Wasserspringer Greg Louganis. Seit Jahren werben sie für Bewegung, weisen aber auch auf körperliche Selbstüberschätzung hin. Sie nutzen den Sport als Aufklärungsmedium gegen HIV.


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