Der amerikanische Comic-Autor Art Spiegelman

Im Schatten der Geschichte

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Eine undatierte Aufnahme zeigt eine Zeichnung aus den berühmten "Maus"-Büchern von Art Spiegelman. © picture alliance/dpa
Von Christian Gasser · 28.01.2018
Das Unterfangen schien vermessen: 1978 begann Art Spiegelman, das Schicksal seiner Eltern Wladek und Anja im Dritten Reich zu schildern. Ihren Weg von den ersten Pogromen in Polen bis ins Konzentrationslager. Als Darstellungsform wählte der Künstler den Comic.
Das war neu und für viele der Gipfel der Unverfrorenheit: Die Menschen trugen frei nach Hitlers rassistischen Metaphern Tiergesichter.
Als 1992 der abschließende zweite Band von "Maus" erschien, hatte Art Spiegelman bewiesen, dass der Comic fähig ist, jedes noch so komplexe Thema adäquat zu verarbeiten. Nach dem Welterfolg von "Maus" zeichnete er kaum noch Comics, sondern machte sich mit Titelbildern für die Zeitschrift "New Yorker" einen Namen.
Erst die Anschläge vom 11. September 2001 brachten ihn zum Comiczeichnen zurück. Art Spiegelman wird am 15. Februar 70 Jahre alt.
Produktion: WDR/SWR 2008