Denkmal

Leipzig gab "entscheidenden Anstoß" zur Revolution

Der ursprüngliche Siegerentwurf für das Einheitsdenkmal in Leipzig: 70.000 bunte Alu-Würfel
Ursprünglicher Siegerentwurf "Siebzigtausend" für das Einheitsdenkmal in Leipzig © dpa / picture alliance / Hendrik Schmidt
Christoph Bergner im Gespräch mit Christopher Ricke · 12.07.2014
Eigentlich sollte das Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal zum 25. Jahrestag der friedlichen Revolution in der DDR fertig sein. Doch nach juristischen Querelen und Unmut in der Bevölkerung über den Siegerentwurf will der Leipziger Stadtrat nun den Wettbewerb beenden und hat sich eine Denkpause verordnet.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Christoph Bergner, äußerte im Deutschlandradio Kultur Verständnis für diese Entscheidung: "Für Nachdenken muss man immer Geduld haben." Er würde es allerdings "sehr bedauern", wenn die Entscheidung zum endgültigen Aus für das Denkmal führen würde. Man könne unmöglich nur in Berlin ein Denkmal nationaler Bedeutung zur Erinnerung an friedliche Revolution und deutsche Einheit bauen, ohne Leipzig dabei zu bedenken, betonte er. "Denn das ist nun die historische Wahrheit: Der entscheidende Anstoß zur friedlichen Revolution wurde nicht in Berlin, sondern in Leipzig gegeben und in der Provinz überhaupt in der DDR."
Keine Alternative zu Leipzig
Ein Alternativstandort kommt für den Hallenser Politiker offenbar nicht in Frage: Zwar hätten die Städte der DDR alle ihre eigene Geschichte in der friedlichen Revolution. Aber in der "Gesamtwirkung, in dem Umstand, dass am 9. Oktober dann plötzlich die Situation umkippte" sei die friedliche Revolution in der DDR doch untrennbar mit der Demonstration in Leipzig verbunden "Insofern wäre Leipzig schon der Ort, an dem das zweite nationale Erinnerungsprojekt realisiert werden sollte."
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